Stadt Wittmund im Stillstand: Schandfleck bleibt ungelöst!
Wittmund diskutiert über den Leerstand in der Innenstadt. Bürgermeister Claußen betont die Grenzen städtischer Maßnahmen und kündigt geplante Konzepte zur Stadtentwicklung an.

Stadt Wittmund im Stillstand: Schandfleck bleibt ungelöst!
Der „Schandfleck“ in der Wittmunder Innenstadt sorgt seit geraumer Zeit für reichlich Gesprächsstoff. Bürgermeister Rolf Claußen äußerte, dass die Stadt in einer schwierigen Lage sei. Sie könne keine direkten Maßnahmen ergreifen, da das Grundstück im Besitz des Vorhabenträgers ist. Diese Gegebenheit macht die Situation besonders prekär, denn die Baugenehmigung für das geplante Geschäftshaus mit Wohnungen ist bereits erloschen. Laut dem Bauamtsleiter Joachim Wulf bleibt der Stadt nur der Kontakt zu den Vorhabenträgern, solange die Sicherheit auf dem Grundstück gewährleistet ist. Der Investor Gerstmeier plant jedoch weiterhin, an der Ecke Drostenstraße zu bauen und lässt damit die Bürger in Ungewissheit.
Ein Blick auf die Innenstadt zeigt, dass die Stadtverwaltung oft in einer passiven Rolle verharrt. Bei vielen Gebäuden hat sie keine Handhabe, um aktiv einzugreifen. Stefan Duit, der Vorsitzende von ProWittmund, hat ein schlüssiges Gesamtkonzept gefordert, um die Innenstadt neu zu beleben. Hier stellt sich die Frage: Wie kann Wittmund seine Attraktivität steigern? Positive Ansätze gibt es schon, so zum Beispiel das neue Café „In’t Stuuv“ und die neu eingerichteten Räumlichkeiten des Ostfriesischen Kunstkreises, die eindrucksvoll zeigen, was möglich ist, wenn private Investitionen ins Spiel kommen.
Städtische Initiativen und Förderungen
Die Stadt Wittmund verfolgt verschiedene Projekte, um die Innenstadt zukunftsfähig zu gestalten. Dazu gehören unter anderem innovative Konzepte und Handlungsstrategien, die vom Bund gefördert werden. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Eigenschaften der Innenstadt stärken, sondern auch deren wirtschaftliche Funktion weiterentwickeln. Zu den geplanten Einzelmaßnahmen zählen die Erarbeitung eines neuen Leitbildes sowie die Entwicklung von Konzepten zur besseren Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Rad. Auch eine Machbarkeitsstudie zur Vermarktung regionaler Produkte ist in Planung.
- Einrichtung eines Verfügungsfonds für die Ortsbildaufwertung
- Belebung des Einzelhandels
- Reaktivierung von Leerständen
- Öffentlichkeitsarbeit und Imagebildung
Die finanziellen Rahmenbedingungen sind klar: Die Stadt plant Ausgaben von etwa 690.000 Euro, wobei die Gesamtsumme inklusive des Verfügungsfonds bei ca. 1.110.000 Euro liegen soll. Interessanterweise wird der Verfügungsfonds mit 419.600 Euro Drittmitteln aufgestockt, was zeigt, dass private Investitionen unerlässlich sind, um die Projekte voranzutreiben. Der Bewilligungszeitraum des Förderprojekts erstreckt sich bis zum 31. August 2025, was der Stadt noch etwas Zeit gibt, aktive Schritte zu unternehmen und die Innenstadt insgesamt aufzuwerten.
Die Ansiedlung von Märkten an der Esenser Straße wird hingegen kritisiert. Hier sehen viele Vertreter der Stadt die Gefahr, dass Geschäfte aus der Innenstadt abwandern. Ein Beispiel ist der Drogeriemarkt „dm“, der für seine Ansiedlung eine Mindestfläche von 500 Quadratmetern Verkaufsfläche und 120 Quadratmetern Lagerfläche benötigt. Eine Herausforderung, die in der Innenstadt nur schwer zu meistern ist.
Zusammengefasst muss die Stadt Wittmund auf alle Fälle agil werden, um sowohl private Investoren anzuziehen als auch die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Die Worte von Bürgermeister Claußen und die Forderungen von Stefan Duit zeigen, dass es einen klaren Willen gibt, die Innenstadt zu revitalisieren. Nun gilt es, die richtigen Schritte zu setzen und die Bürger mit einzubeziehen, um gemeinsam an einer attraktiven und funktionalen Innenstadt zu arbeiten.
Für weitere Details zur Thematik, schauen Sie bei NWZ Online und Wittmund.de vorbei.