Volkswagen-Trennung: Gunnar Kilian scheidet als Personalvorstand aus

Volkswagen-Trennung: Gunnar Kilian scheidet als Personalvorstand aus
Die letzte Woche hat für Volkswagen eine bedeutende Wende mit der Ankündigung von Gunnar Kilians Rücktritt als Personalvorstand bedeutet. Der erfahrene Manager, der seit 2000 im Unternehmen arbeitet und seit sieben Jahren als einer der jüngsten Dax-Manager im Vorstand sitzt, verlässt die Wolfsburger nach unterschiedlichen Vorstellungen über die Steuerung von Beteiligungsgesellschaften. Diese Information wurde am Freitag, den 4. Juli, bekannt gegeben. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und Vorstandsvorsitzender Oliver Blume zollten ihm in öffentlichen Äußerungen Respekt für seinen Beitrag zur Transformationsarbeit des Unternehmens, während auch Daniela Cavallo, die Betriebsratschefin, die Situation kommentierte.
In seiner Abschiedsmail an den Personalbereich sprach Kilian von seinen Herausforderungen und den gemeinsamen Errungenschaften und bezeichnete VW als „Teil von mir“. Cavilian machte deutlich, dass es zunehmend schwerfällt, eine gemeinsame Zukunft zu planen, was die Unsicherheit bei den Beschäftigten verstärkt. Denn im vergangenen Jahr mussten viele Mitarbeiter wegen Krisen wie Corona, dem Ukraine-Krieg und einer langsamen Umstellung auf E-Mobilität bangen, und bis 2030 plant VW, sozialverträglich Tausende Stellen abzubauen. Die Ankündigung des Personalabbaus hat bei vielen Mitarbeitenden Besorgnis ausgelöst, da sie befürchten, dass ihre Sicherheit in Frage steht. ZDF Heute erklärt, dass der große Personalabbau bis zu 25 % der 130.000 Arbeitsplätze in Deutschland betreffen könnte.
Die Zukunft von VW
VW hat bereits Maßnahmen ergriffen, um den Stellenabbau sozialverträglich zu gestalten. Laut Auto Motor und Sport wird ein Großteil der betroffenen Mitarbeiter in die Altersteilzeit wechseln, und die Umsetzung erfolgt auf freiwilliger Basis. Abfindungen, die sich nach der Betriebszugehörigkeit richten, können bis zu 400.000 Euro betragen. Auch wenn der Unternehmensdruck steigt, ist gewährleistet, dass betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind.
Die Situation hat den Verantwortlichen bei VW keine Ruhe gelassen. Gunnar Kilians Nachfolger wird vorläufig VW-Markenchef Thomas Schäfer, während der Aufsichtsrat die Trennung beschlossen hat. Ein personeller Neuanfang in der Funktion des Arbeitsdirektors scheint notwendig, um die künftigen Herausforderungen besser zu meistern. Daniela Cavallo hebt hervor, dass ein klarer Führungsstil und Rückhalt gefragt sind, um das Unternehmen durch die Turbulenzen zu navigieren.
Strategische Herausforderungen
Die Transformation zur Elektromobilität und damit verbundene Kostensenkungen stehen hoch im Kurs bei VW. Gleichzeitig soll ein Sparprogramm umgesetzt werden, das auch die Reduzierung der Ausbildungsplätze von 1.400 auf 600 pro Jahr ab 2026 vorsieht. Kilians Rolle in diesem Transformationsprozess war maßgeblich, er war stets optimistisch bezüglich der Erreichung der gesetzten Ziele und sprach von den geburtenstarken Jahrgängen, die besonders betroffen sind.
Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie VW mit den aktuellen Herausforderungen umgeht und ob die strategischen Entscheidungen sowohl im Hinblick auf die Mitarbeiter als auch auf die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens die gewünschten Effekte zeigen können. Klar ist: Es gibt viel zu tun in Wolfsburg, und da liegt noch einiges an Arbeit auf dem Tisch.