Neue Hoffnung für Regenbogenfamilien: Co-Mutterschaft bald Realität?

Bundesjustizministerin Hubig plant Reformen zur Gleichstellung von Regenbogenfamilien und kritisiert bestehende Adoptionsverfahren.

Bundesjustizministerin Hubig plant Reformen zur Gleichstellung von Regenbogenfamilien und kritisiert bestehende Adoptionsverfahren.
Bundesjustizministerin Hubig plant Reformen zur Gleichstellung von Regenbogenfamilien und kritisiert bestehende Adoptionsverfahren.

Neue Hoffnung für Regenbogenfamilien: Co-Mutterschaft bald Realität?

In der Debatte um das Abstammungsrecht nimmt die Bundesjustizministerin Stefanie Hubig eine klare Position ein. Sie möchte die rechtlichen Rahmenbedingungen so gestalten, dass lesbische Paare von Anfang an gemeinsam als Eltern anerkannt werden. Aktuell sieht die Realität jedoch ganz anders aus: Die Partnerin der gebärenden Frau ist gezwungen, einen aufwendigen Adoptionsprozess zu durchlaufen, um als Elternteil anerkannt zu werden. Diese Praxis betrachtet Hubig als umständlich und belastend für die Familien Radiobielefeld.

Besonders besorgniserregend ist für sie die potenziell negative Konsequenz, dass Kinder rechtlich nicht abgesichert sind, falls die Mutter kurz nach der Geburt verstirbt. Hubig fordert daher sinnvolle Reformen, ohne auf weitere Aufforderungen des Bundesverfassungsgerichts zu warten. Anfänglich vorgesehen waren bereits im Sommer 2024Beschlüsse zur Co-Mutterschaft, doch nach dem Bruch der Ampel-Koalition wurden diese Pläne auf Eis gelegt.

Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen

Das Justizministerium arbeitet derzeit an einem Reformpapier, das rechtliche Unsicherheiten für Regenbogenfamilien beseitigen soll. Es wird angestrebt, dass lesbische Paare, die ein Kind adoptieren wollen, nicht mehr den mühsamen Stiefkindadoptionsprozess durchlaufen müssen, der gegenwärtig lediglich für verheiratete Paare möglich ist fr.de.

Aktuell ist es so, dass nur männliche Partner die zweite Elternrolle übernehmen können – eine Regelung, die für lesbische Paare als diskriminierend empfunden wird. Juristin Christina Klitzsch-Eulenburg fordert eine umfassende Angleichung der Regelungen. Sie sieht die Notwendigkeit, Elternschaftsvereinbarungen schon vor der Zeugung eines Kindes zu ermöglichen und kritisiert fehlende Berücksichtigung der Bedürfnisse von trans*, inter* und nichtbinären Eltern. Diese Forderung wird auch vom Bundesverband Trans* unterstützt, der mehr Beachtung für die spezifischen Situationen dieser Gruppen einfordert.

Einblick in das Familienleben

Die Erfahrungen von Regenbogenfamilien wie der Münchner Familie von Julia und Laura verdeutlichen die Dringlichkeit dieser Reformen. Ihre einjährige Tochter Malte musste von Julia adoptiert werden, um rechtlich als Mutter anerkannt zu werden. Julia empfindet dies als ungerecht, da heterosexuelle Paare in der Regel sofort die rechtliche Elternschaft genießen. Der Adoptionsprozess erforderte eine Vielzahl an Nachweisen und Besuche vom Jugendamt, was zusätzlichen Stress bedeutete BR.

Blickt man auf die geplanten Änderungen, hat die Ampelkoalition das Ziel, Familienformen zeitgemäßer zu gestalten und gleichzustellen. In Zukunft soll die Partnerin der gebärenden Frau in einer Ehe automatisch auch als zweite Mutter anerkannt werden, eine Regelung, die auch für unverheiratete Paare gelten soll. Solche Schritte sind jedoch noch in der Planungsphase und sollen bis 2025 umgesetzt werden.

Fazit: Die Reformen im Familienrecht sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch es bleibt abzuwarten, wie die jeweiligen Vorschläge in der politischen Realität umgesetzt werden. Für viele Regenbogenfamilien liegt viel auf dem Spiel, und der Druck auf die Gesetzgeber wächst, klare und gerechte Lösungen zu finden.