Nachtverbot für Mähroboter: Bochum schützt Igel und Wildtiere!

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Bochum erlegt ein Nachtverbot für Mähroboter zum Schutz von Igeln und anderen Wildtieren; Regelung gültig für zwei Jahre.

Bochum erlegt ein Nachtverbot für Mähroboter zum Schutz von Igeln und anderen Wildtieren; Regelung gültig für zwei Jahre.
Bochum erlegt ein Nachtverbot für Mähroboter zum Schutz von Igeln und anderen Wildtieren; Regelung gültig für zwei Jahre.

Nachtverbot für Mähroboter: Bochum schützt Igel und Wildtiere!

In einer wegweisenden Entscheidung hat der Umweltausschuss in Bochum ein Nachtverbot für Mähroboter erlassen, um dem Schutz von Igeln und anderen nachtaktiven Wildtieren Rechnung zu tragen. Der Beschluss wurde am Mittwoch, den 10. September 2025, gefasst und erhielt breite Unterstützung von den Fraktionen der SPD, Grünen und CDU. Die Stadt ist nun gefordert, eine Allgemeinverfügung zu erlassen, die es untersagt, Mähroboter 30 Minuten vor Sonnenuntergang und 30 Minuten nach Sonnenaufgang zu betreiben. Dieser Schritt wird zunächst für zwei Jahre gelten, soll aber langfristig einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Tierwelt leisten. Radio Bochum berichtet über diesen entscheidenden Schritt.

Die Problematik rund um Mähroboter ist nicht neu, denn diese können Igeln und anderen kleinen Wildtieren erheblichen Schaden zufügen. Das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium hat bereits zur Vorsicht beim Einsatz von Mährobotern aufgerufen. Studien haben gezeigt, dass Mähroboter Verletzungen an Igeln verursachen können, insbesondere an empfindlichen Stellen wie Schnauze, Füßen oder Stacheln. Igel sind bekanntlich nachtaktiv und daher besonders gefährdet, wenn Mähroboter während ihrer aktiven Stunden eingesetzt werden. Ökotest hat hierzu alarmierende Informationen veröffentlicht, unter anderem dass 47% der verletzten Igel nicht überlebten und viele Tiere unter unentdeckten Verletzungen leiden müssen.

Die Situation der Igel

Der Westeuropäische Igel steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste und ist als potenziell gefährdete Art eingestuft. Die Deutsche Wildtierstiftung hat den Igel sogar zum Tier des Jahres 2024 gekürt, was das Augenmerk auf die zurückgehende Population lenkt. Wissenschaftler fordern daher strengere Auflagen für Mähroboter-Hersteller und präsentieren Vorschläge, diese Geräte nur tagsüber zu betreiben, um Unfälle zu vermeiden. Der BUND Hessen ist ebenfalls auf die Gefahren aufmerksam geworden und empfiehlt, die Mähroboter nachts auszuschalten, was in Städten wie Köln, Mainz und Düsseldorf bereits praktiziert wird.

Was bedeutet das für Gartenbesitzer? Es gibt einige einfache Tipps, um Igel zu schützen: naturnahe Gärten anlegen, Laub- und Reisighaufen als Verstecke anbieten und zudem Löcher von ca. 13×13 cm im Gartenzaun schaffen, damit die Tiere ungehindert umherstreifen können. Indem wir diesen Tieren ein sicheres Umfeld schaffen, können wir dazu beitragen, ihren Rückgang zu stoppen und ihre Überlebenschancen zu erhöhen.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass es eines Umdenkens bedarf, wenn wir unseren kleinen Nachbarn helfen wollen. Das Nachtverbot ist ein erster Schritt, aber eine aufmerksamere Haltung und verstärkte Maßnahmen sind dringend nötig, um die Sicherheit von Igeln und anderen schutzbedürftigen Tieren zu gewährleisten.