Klimakonferenz in Bonn: Dringlicher Aufruf zum Handeln für den Planeten!

Klimakonferenz in Bonn: Dringlicher Aufruf zum Handeln für den Planeten!
Die Bonner Klimakonferenz hat gestern Abend nach fast zwei Wochen intensiver Verhandlungen ihre Tore geschlossen. Die Veranstaltung, ein bedeutender Schritt in Richtung der großen Klimakonferenz im Herbst 2023 in Belém, Brasilien, brachte die Anliegen von Staaten aus dem Globalen Süden einmal mehr auf die Agenda. Die **Allianz kleiner Inselstaaten** stellte deutlich klar, dass die Erderhitzung unter 1,5 Grad Celsius gehalten werden muss, was eine zentrale Forderung der Gespräche darstellt, wie taz berichtet.
Optimismus strahlte Liliam Beatris Chagas de Moura, die brasilianische Verhandlungsführerin, aus. Dennoch wurden klare Fortschritte speziell im Bereich fossiler Brennstoffe vermisst. Viele Staaten, wie es Human Rights Watch feststellte, planen tatsächlich, die Produktion fossiler Brennstoffe zu steigern, und das, obwohl auf der letzten Konferenz, der COP28, der klare Aufruf zur Abkehr von diesen Energiequellen verankert wurde.
Kritische Punkte der Verhandlungen
Der Anlauf zur Konferenz war alles andere als geschmeidig. Anfangs sorgten Staaten des Globalen Südens für einen späten Beginn, was die Geduld der Anwesenden auf die Probe stellte. Was kaum einer übersehen konnte, waren die fehlenden finanziellen Zusagen der Industrienationen für die Entwicklungsländer. Deutschland selbst plant durch Kürzungen in seinen Entwicklungshilfen einen Einschnitt von 900 Millionen Euro, was die Glaubwürdigkeit bestehender Versprechen untergräbt.
Ana Toni, die Chef-Organisatorin der kommenden Klimakonferenz in Brasilien, wies darauf hin, dass die weltpolitischen Entwicklungen in den letzten Jahren die Verhandlungen erschweren. So verständlich die Absichten auch sind, es gibt weiterhin keine festen Zusagen zur Unterstützung des Globalen Südens, und das dürfte für Konflikte sorgen.
Umweltbewegung und soziale Verantwortung
Vor dem Konferenzgelände setzten vegane Verköstigungen ein Zeichen, während Aktivist*innen die Namen der Opfer im Gazastreifen verlasen, was die soziale Dimension der Klimaproblematik verdeutlichte. Greenpeace hebt hervor, dass die fossilen Brennstoffe für mehr als 80 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind, und fordert einen sofortigen Ausstieg. Allerdings wurden im Gedränge der Verhandlungen bislang keine konkreten Fortschritte in diese Richtung erzielt.
Ein Lichtblick hingegen war die Einigung über Kriterien zur Messung der Klimaanpassung, auch wenn es noch viele strittige Punkte gibt. Die ärmsten Länder haben einen jährlichen Bedarf von 120 Milliarden US-Dollar von den Industrieländern gefordert, um sich klimatisch anpassen zu können, wobei viele Länder ihre nationalen Klimaziele nicht einmal aktualisiert haben.
In Anbetracht der Herausforderungen stellt sich die Frage, ob die kommende COP30 in Belém die notwendigen Antworten auf die Klimakrise liefern kann. Brasilien steht in der Verantwortung, klare Maßnahmen einzufordern, um den beschlossenen Ausstiegsplan von fossilen Brennstoffen nicht nur in Worte, sondern auch in Taten umzuwandeln. Ein schwarzer Peter könnte dabei die vermissten substantiellen Zusagen der großen Industrienationen sein, die letzten Endes den globalen Klimaschutz auf eine Bewährungsprobe stellen werden, wie auch Greenpeace befürchtet.