Vandalismus in Velen: St.-Andreas-Kirche erleidet schweren Schaden!

Vandalismus erschüttert die St.-Andreas-Kirche in Velen, Kreis Borken. Ermittlungen zur Täterfindung laufen.

Vandalismus erschüttert die St.-Andreas-Kirche in Velen, Kreis Borken. Ermittlungen zur Täterfindung laufen.
Vandalismus erschüttert die St.-Andreas-Kirche in Velen, Kreis Borken. Ermittlungen zur Täterfindung laufen.

Vandalismus in Velen: St.-Andreas-Kirche erleidet schweren Schaden!

In Velen im Kreis Borken nimmt der Vandalismus an der St.-Andreas-Kirche besorgniserregende Ausmaße an. Zuletzt sorgte eine widerwärtige Tat für Aufregung: Die Ikone „Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe“ wurde mit Wachs bespritzt. Der Küster Werner Heisterkamp und Michaela Twens, die Verwaltungsreferentin der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul, berichten von weiteren dreisten Vorfällen, wie etwa dem Umkippen von Kerzen und dem Müll, der im Kirchenraum hinterlassen wird. Auch explodierende Böller stellen kein ungewöhnliches Bild dar, vor allem an langen Wochenenden und in den Ferien scheinen die Schäden zuzunehmen.

Die Pfarrei vermutet, dass Kinder oder Jugendliche hinter den Taten stecken, die sich aus Langeweile schuldig machen. Bislang sind die Schäden noch überschaubar, jedoch eine ärgerliche Belastung für die Gemeinde. Um auf das Problem aufmerksam zu machen, plant die Pfarrei, einen Bericht in der Lokalzeitung zu veröffentlichen und ein Foto an der Kirchentür anzubringen. Die Gespräche mit der örtlichen Polizei sind im Gange, um die Videoüberwachung auszuwerten und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, während die Pfarrei keine Anzeige erstatten möchte. Stattdessen hofft sie, dass die Eltern ein verstärktes Auge auf das Verhalten ihrer Sprösslinge werfen werden. Die Kosten für die Reinigung der bespritzten Ikone werden von der Pfarrei getragen und belaufen sich auf einen mittleren dreistelligen Betrag.

Vandalismus als wachsendes Problem

Vandalismus an religiösen Stätten ist mittlerweile ein drängendes Problem in Deutschland, wie aussicht.online berichtet. Jakob Johannes Koch, Kunstexperte der Deutschen Bischofskonferenz, verweist auf die steigende Häufigkeit solcher Vorfälle und nennt Beispiele wie Urin im Weihwasserbecken oder Zigarettenkippen im Beichtstuhl. Um dem entgegenzuwirken, ziehen immer mehr Pfarreien die Installation von Videoüberwachung in Betracht. Seit den 1980er Jahren gibt es im Kölner Dom bereits solche Systeme, die für mehr Sicherheit sorgen sollen.

Der Datenschutzbeauftragte des Bistums Augsburg, Stefan Frühwald, äußert sich kritisch zur Situation und spricht von einem „ziemlichen Wildwuchs“ bei Überwachungsanlagen in Kirchen. Schätzungen zufolge sind in bis zu 300 Kirchen und Kapellen allein in Bayerisch-Schwaben Überwachungsgeräte installiert. Frühwald weist darauf hin, dass verstecktes Filmen nur dem Staat erlaubt ist, während viele der installierten Kameras gegen das Kirchliche Datenschutzgesetz (KDG) verstoßen, weil sie oft nicht ordnungsgemäß beschildert sind.

Die richtige Balance finden

In Hilpoltstein wurde die Stadtpfarrei Sankt Johannes der Täufer nach Vandalismus Vorfällen aktiv und hat Videokameras installiert, um die Kirche außerhalb der Gottesdienstzeiten zu schützen. Die Eichstätter Bistumsleitung ist sich der sensiblen Thematik bewusst und erwartet von den Gemeinden, dass sie die gesetzlichen Vorgaben einhalten. In Augsburg gibt es mittlerweile klare Regelungen für den Betrieb solcher Überwachungsanlagen. Um eine Genehmigung zu erhalten, müssen die Pfarreien einen umfangreichen Fragenkatalog beantworten. Frühwald plädiert dafür, das Thema Videoüberwachung in den Gemeinden bewusst zu diskutieren.

Könnten solche Maßnahmen tatsächlich die Unruhestifter abschrecken? Es bleibt abzuwarten, ob die Kombination aus erhöhter Aufmerksamkeit der Eltern und möglichen Überwachungsmaßnahmen zu einer Reduzierung des Vandalismus führen kann. Die Zeit wird zeigen, ob die Pfarrei St. Peter und Paul in Velen einen Weg findet, um die kirchliche Gemeinschaft vor weiteren Übergriffen zu bewahren.