Krieg der Ausbildungsplätze: 198 Jugendliche suchen verzweifelt!
Coesfeld: Ausbildungsstelle im Rückgang, zahlreiche Jugendliche suchen nach Chancen. Aktuelle Situation und Herausforderungen im Überblick.

Krieg der Ausbildungsplätze: 198 Jugendliche suchen verzweifelt!
Die Ausbildungslandschaft im Kreis Coesfeld bietet trotz Herausforderungen vielfältige Möglichkeiten für Jugendliche. Ende September waren 168 Ausbildungsstellen unbesetzt, während 198 junge Menschen weiterhin auf der Suche nach einem passenden Platz waren. Besonders auffällig ist, dass 86 Jugendliche weder eine Ausbildung noch eine alternative Perspektive gefunden haben. Dies wirft Fragen auf: Wo liegen die Probleme und wie kann die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage geschlossen werden? Die AzOnline berichtet über diese aktuelle Situation.
Ein interessanter Trend ist die steigende Zahl geflüchteter Bewerber, die in diesem Jahr auf 157 angestiegen ist. Im Jahr 2022 waren es noch 80 und 2023 bereits 65. Unter diesen geflüchteten Jugendlichen haben 19 bislang keine Ausbildungsstelle oder Alternative gefunden. Die Gründe für diese Diskrepanz sind laut den Fachleuten unter anderem Mobilität, spezifische fachliche Ansprüche und konkrete Berufsvorstellungen, die oft nicht mit den angebotenen Stellen übereinstimmen.
Berufsorientierung und Vorbereitungen
Im Kreis Coesfeld wird bereits ab der 8. Klasse Berufsvorbereitung angeboten. Viele Schüler erhalten schon nach Praktika in der 9. Klasse erste Zusagen für ihre Ausbildungsplätze, was zeigt, dass frühzeitige Orientierung und praktische Erfahrungen entscheidend sind. Der beste Weg zur erfolgreichen Integration junger Menschen in die Arbeitswelt wird durch die Arbeitsagentur und Partner im Rahmen der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ gefördert.
Die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist jedoch im Vergleich zu 2024 um 208 gesunken, was die Suche nach Perspektiven für Jugendliche zusätzlich erschwert. Die konjunkturellen Entwicklungen und die vorzeitige Vergabe mancher Stellen könnten die Ursachen dafür sein. Auch hier gibt es Handlungsbedarf, damit die Schere zwischen den unbesetzten Stellen und den suchenden Jugendlichen nicht noch weiter auseinandergeht.