Frauenfußball in der Schweiz: EM-Sensation, Stars im Urlaub!

Alisha Lehmann feiert Urlaub auf Ibiza und kehrt für die Saisoneröffnung von Borussia Dortmund zurück, während die EM-Debatte anhält.

Alisha Lehmann feiert Urlaub auf Ibiza und kehrt für die Saisoneröffnung von Borussia Dortmund zurück, während die EM-Debatte anhält.
Alisha Lehmann feiert Urlaub auf Ibiza und kehrt für die Saisoneröffnung von Borussia Dortmund zurück, während die EM-Debatte anhält.

Frauenfußball in der Schweiz: EM-Sensation, Stars im Urlaub!

Die Schweizer Frauenfußball-Nationalmannschaft hat im Viertelfinale der Heim-EM gegen Spanien mit 0:2 den Kürzeren gezogen. Trotz dieser Niederlage hat das Turnier einen regelrechten Frauenfußball-Boom in der Schweiz ausgelöst. Spielerinnen wie Alisha Lehmann, Geraldine Reuteler, Riola Xhemaili und Noelle Maritz nehmen sich nun eine wohlverdiente Auszeit auf Ibiza und genießen die Sonne, während sie sich von den intensiven Spielen erholen. Am Strand stehen unter anderem Partys mit DJ Calvin Harris im angesagten Club „Ushuaia“ auf dem Programm. [Bild] berichtet, dass Alisha Lehmann zuvor am E-Sports-World-Cup in Saudi-Arabien teilgenommen hat und danach am 10. August zur Saisoneröffnung von Borussia Dortmund erwartet wird.

Im Rahmen der Saisoneröffnung stehen sich die BVB-Frauen und Juventus Turin gegenüber, wo Lehmann auf dem Spielfeld erwartet wird. Ein weiterer Lichtblick für die Schweiz in der EM war Geraldine Reuteler, die für ihre herausragenden Leistungen als beste Spielerin des Turniers gefeiert wurde. In vier Spielen wurde sie dreimal als beste Spielerin ausgezeichnet und könnte nun im Sommer zu einem Top-Klub wechseln. Experten schätzen, dass Eintracht Frankfurt eine mittlere sechsstellige Summe für sie einnehmen könnte. Alex Frei, der ehemalige Nationalspieler, äußerte sich dazu und betonte, dass Reuteler, wäre sie ein Mann, einen Marktwert von satten 80 Millionen Euro hätte.

Finanzielle Unterstützung für die EM 2025

Angesichts des Erfolgs und des steigenden Interesses am Frauenfußball in der Schweiz fordern die Fans mit einer Petition, dass für die Fußball-EM der Frauen 2025 in der Schweiz mehr Geld bereitgestellt wird. [Deutschlandfunk] berichtet, dass der Ständerat am 14. März 2024 einstimmig eine finanzielle Unterstützung von 15 Millionen Franken gefordert hat, während die Schweizer Regierung lediglich vier Millionen Franken eingeplant hat. Bundespräsidentin und Sportministerin Viola Amherd steht hinter der Position der Regierung, dass die Veranstaltung auch ohne höhere Subventionen erfolgreich ausgerichtet werden kann. Kritiker hingegen weisen darauf hin, dass für die Männer-EM 2008 in der Schweiz und Österreich 80 Millionen Euro ausgegeben wurden – 20-mal mehr als die aktuell geplante Summe für die Frauen-EM.

Sozialdemokratin Flavia Wasserfallen relativierte den Vergleich und argumentierte, dass die angeforderten 15 Millionen Franken sinnvoll investiert wären. Diese Gelder könnten dazu beitragen, die Nachhaltigkeit des Turniers zu fördern und die Attraktivität des Standorts zu erhöhen sowie bestehende Sportförderprojekte zu unterstützen. Bevor die „Rote Karte“ für die Regierung gezeichnet wird, muss der Nationalrat dem Vorstoß zustimmen.

Nachhaltigkeit im Fokus bei der Euro 2025

Das Turnier der UEFA Women’s Euro 2025 wird in acht Städten der Schweiz stattfinden, darunter Basel, Bern, Genf, Luzern, Sitten, St. Gallen, Thun und Zürich. [Sustainable Switzerland] hebt hervor, dass dabei nicht nur der Fußball im Vordergrund steht, sondern auch die Förderung der gesellschaftlichen Gleichstellung und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Die Städte haben sich dazu verpflichtet, durch eine Nachhaltigkeits-Charta gezielt auf die Empfehlungen des Schweizer Verbands für nachhaltige Events (SVNE) und die Sustainable Development Goals (SDG) der UN zu reagieren.

Tickets für die Spiele gelten als Fahrscheine für den öffentlichen Verkehr, was eine nachhaltige Anreise für die Fans fördern soll. Rund 700.000 Zuschauer werden zu den 31 Spielen erwartet, wobei 60-70% der Fans den öffentlichen Verkehr nutzen sollen. Nationalteams reisen größtenteils mit Zügen und Bussen, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Das Turnier soll mit einem Fokus auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit durchgeführt werden – ohne Neubauten sind lediglich Anpassungsarbeiten nötig.

Die Gesamtkosten für die EM belaufen sich auf 63 Millionen Franken von den Städten und Kantonen, 5 Millionen Franken vom SFV, 150 Millionen Franken von UEFA und eventuell mehr Gelder vom Bund. Letzterer hatte anfangs nur 4 Millionen Franken bereitstellen wollen, was in der Öffentlichkeit für Empörung sorgte. Das nachhaltige Konzept des Turniers zielt nicht nur auf den ökologischen Aspekt ab, sondern auch auf die langfristige Förderung von Mädchen und Frauen im Fußball durch ein umfassendes Legacy-Programm des Schweizerischen Fussballverbands.