Innovative Simulation erleichtert bessere Transportentscheidungen im Güterverkehr

Innovative Simulation erleichtert bessere Transportentscheidungen im Güterverkehr
Wie steht es um den Kombinierten Verkehr (KV) in Europa? Aktuell gibt es signifikante Herausforderungen, die den Transport von Gütern über Distanz sorgen. Eine Studie der Technischen Universität Dortmund zeigt auf, dass der KV, der Waren über längere Strecken hauptsächlich mit Zügen oder Schiffen transportiert, stagniert. Lkw kommen nur für kurze Vor- und Nachläufe zum Einsatz. Baustellen und dringender Infrastrukturausbau tragen dazu bei, dass Güter nicht vermehrt auf die Schiene verlagert werden, was als langfristige Strategie angestrebt wird. Prof. Uwe Clausen, der das Projekt „Rail Disturbance Simulation“ (RailDisSim) leitet, zeigt Perspektiven auf, um mit Störungen im Schienen- und Kombinierten Verkehr besser umzugehen. Der Einsatz von Simulationen könnte zu verbesserten Transportentscheidungen führen, sagt er in einem Bericht von der TU Dortmund.
Doch was passiert, wenn auf der Schiene etwas schiefläuft? Bei Störungen müssen die Akteure der Transportbranche – darunter Verkehrsunternehmen, Spediteure und Terminalbetreiber – kurzfristig umplanen. Meist stehen zwei Optionen zur Verfügung: eine alternative Schienenroute oder eine Verlagerung des Verkehrs auf die Straße. Aber hier kommt der Haken: Der mangelhafte Informationsaustausch zwischen den Beteiligten führt häufig zu suboptimalen Entscheidungen. Die Forschung im Rahmen von RailDisSim hat nun das Ziel, ein besseres Verständnis für die Entscheidungsfindungen bei Störungen zu entwickeln und zeigt damit den Weg für effizientere Transportprozesse auf.
Die Lösung durch Simulation
In Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister catkin werden Modelle entwickelt, die auf Feldforschungsdaten basieren. Diese Simulationen berücksichtigen gleich drei Umleitungsmöglichkeiten: eine andere Bahnstrecke, die Verlagerung auf die Straße oder eine Umleitung über ein anderes Terminal. Die Projektverantwortlichen wollen damit nicht nur die Mobilität der Güter aufrecht erhalten, sondern auch praktische Handlungsempfehlungen für die Branche ableiten, um die Entscheidungsfindung in kritischen Situationen zu optimieren.
Die positiven Aspekte des Kombinierten Verkehrs sind klar. Ökologisch gesehen ist sein Nutzen enorm. Der KV schont die Umwelt und bietet gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile – wie etwa geringere Kosten und Sicherheitsgewinne. Bei den Verladevorgängen kommen einfache, aber effiziente Lösungen zum Einsatz. Güter werden nicht umgeschlagen, sondern transportiert, ohne dass sie für den Wechsel zwischen Verkehrsträgern erneut beladen werden müssen, wie die Informationen des Bundesamtes für Logistik und Mobilität zeigen. Im begleiteten kombinierten Verkehr beispielsweise werden beladene Kraftfahrzeuge mit Schiffen oder Eisenbahnwaggons transportiert, wobei die Fahrer ihre Fahrzeuge begleiten.
Ein Blick auf die Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Unternehmer aus EWR-Vertragsstaaten dürfen Vor- und Nachläufe im kombinierten Verkehr gemäß der Richtlinie 92/106 EWG durchführen. Für Transporte, die nicht dieser Richtlinie entsprechen, gelten die Kabotageregelungen. Lesenswert ist, dass der kombinierte Verkehr einige Freiheiten genießt, etwa bzgl. der maximalen Zulassungen für Fahrzeugkombinationen und Ausnahmen von Fahrverboten. So dürfen Fahrten zwischen der Be- oder Entladestelle und dem nächstgelegenen geeigneten Bahnhof stattfinden, solange die Strecke 150 Kilometer Luftlinie nicht überschreitet.
Am Ende des Tages stehen die Zeichen für eine positive Entwicklung. Mit Projekten wie RailDisSim hofft man auf einen Wandel, der nicht nur den Kombinierten Verkehr weiter voranbringt, sondern auch österreichischen und europäischen Unternehmen neue Wege für eine nachhaltige Logistik eröffnet. Das Projekt wird vom NRW-Ministerium sowie der EU mit rund 733.000 Euro gefördert; allein 466.000 Euro fließen an die TU Dortmund für diese innovative Forschung. Ein Schritt, der möglicherweise den Gütertransport in der ganzen EU revolutionieren könnte.
Wird der Verkehr der Zukunft also mehr auf die Schiene verlagert? Klar ist, es gibt viel zu tun, aber die Entwicklungen sind vielversprechend, und die Zusammenarbeit der Branche ist gefragt. Bleiben wir gespannt!
Für nähere Informationen besuchen Sie die Webseiten: TU Dortmund, RailDisSim und Bundesamt für Logistik und Mobilität.