Düsseldorf im Kunstskandal: 70-Jähriger betrügt mit Immendorff-Werken!

Düsseldorf im Kunstskandal: 70-Jähriger betrügt mit Immendorff-Werken!
In Düsseldorf wird zurzeit ein 70-jähriger Mann vor dem Amtsgericht angeklagt, der sich mit einem gewagten Betrugsmanöver im Kunstsektor ins Zwielicht gerückt hat. Laut Tagesschau soll er Gemälde von renommierten Künstlern wie Jörg Immendorff und Günther Uecker käuflich erworben, jedoch nicht für diese bezahlt haben. Ob das Ganze nun Schwindel oder nur ein übles Missverständnis ist, muss das Gericht klären.
Die Vorwürfe sind klar: Der Angeklagte kaufte ein Werk von Immendorff für 36.000 Euro, jedoch lediglich die Hälfte des Kaufpreises, und das noch mit einem ungedeckten Scheck. Der Verkäufer war nicht gerade begeistert und zeigte den Mann im September 2022 an. Auch bei einer Verkaufsaktion, die Ende Juni 2022 stattfand, sollte der Angeklagte im Auftrag einer Kunstgalerie vier Werke für 52.000 Euro verkaufen. Während er die Kunstwerke realisierte, behielt er den Großteil des Erlöses für sich und zahlte der Galerie nur mickrige 1.200 Euro. Die daraufhin erstattete Strafanzeige erfolgte im März 2023.
Die dunkle Seite des Kunstmarkts
Was ist da los im Kunsthandel? Der Fall zeigt auf, in welchem Ausmaß der Kunstmarkt mit Fälschungen und Betrugsversuchen belastet sein kann. In einer Diskussion um gefälschte Werke, insbesondere von Immendorff, berichtet ein Kunsthändler von rund 25 bekannten Fälschungen innerhalb kurzer Zeit RP Online. Fälschungen sind hier, wie in vielen anderen Kunstkreisen, ein großes Problem.
Eine Studie zeigt, dass bis zu 60% der Werke auf dem Kunstmarkt möglicherweise nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Dabei gibt es verschiedene Arten von Fälschungen, die von nachträglichen Signierungen bis hin zu totalen Nachahmungen reichen können Singulart. In der Kunstwelt gelten Talent und Fachwissen als unerlässlich, doch die Identifikation von Fälschungen zu einem echten Original erfordert eine umfangreiche wissenschaftliche Analyse, die oft zusätzliche Kosten und Zeit in Anspruch nimmt.
Der Wert von Immendorff
Der Düsseldorfer Maler Jörg Immendorff, der in den 80er und 90er Jahren viele Werke direkt an Sammler verkaufte, brachte in dieser Zeit viele seiner einzigartigen Kreationen auf den Markt, die heute hohe Werte erzielen. Ein Kunstmanager und enger Freund Immendorffs, Helge Achenbach, betont, dass die Kunstwerke, die aus Geldnot verkauft wurden, einen hohen Stellenwert haben und nicht gleich als Fälschungen gelten sollten, auch wenn sie nicht registriert sind. Der Maler selbst sagte einst: „Es gibt keine falschen Immendorffs, nur gute oder schlechte“, was zu einer Grauzone auf dem Markt führt.
Ob der Angeklagte tatsächlich absichtlich betrügerisch gehandelt hat oder ob es sich um einen misslichen Umstand handelt, bleibt abzuwarten. Der Prozess ist vorläufig auf nur einen Verhandlungstag angesetzt und es sind keine Zeugen geladen – eine spannende Ausgangslage für alle Kunstinteressierten und Beobachter dieser ungewöhnlichen Geschichte.