Goldstück: Theaterstück deckt brutale Gewalt gegen Frauen auf!

Am 15.07.2025 feierte das Theaterstück "Goldstück" beim Düsseldorfer Asphalt Festival Premiere und thematisiert Gewalt gegen Frauen.

Am 15.07.2025 feierte das Theaterstück "Goldstück" beim Düsseldorfer Asphalt Festival Premiere und thematisiert Gewalt gegen Frauen.
Am 15.07.2025 feierte das Theaterstück "Goldstück" beim Düsseldorfer Asphalt Festival Premiere und thematisiert Gewalt gegen Frauen.

Goldstück: Theaterstück deckt brutale Gewalt gegen Frauen auf!

Inmitten der lebhaften Atmosphäre des Düsseldorfer Asphalt Festivals feierte das Theaterkollektiv ‘Pièrre.Vers’ die Uraufführung des Stücks „Goldstück“, ein eindringliches Werk der Autorin Verena Güntner. Dabei wird ein schonungsloser Blick auf extreme körperliche Gewalt gegen Frauen geworfen. Die Beziehung zwischen einem Mann und seiner Frau, die er misshandelt, wird als zentrales Element des Stücks dargestellt. Der auffällige Kontrast zwischen Liebesbekundungen und der brutalsten Gewalt verdeutlicht die brutalen Realitäten, mit denen viele Frauen konfrontiert sind. Die politische Botschaft ist klar: Es wird auf die zunehmenden Gewaltverbrechen gegen Frauen, die unter dem Begriff Femizid fallen, hingewiesen. So berichtet die WZ, dass die Thematik dringlich behandelt werden muss.

Femizid – eine erschreckende Realität

Wie gefährlich die Lage für Frauen in Deutschland tatsächlich ist, zeigen die alarmierenden Statistiken. Alle drei Tage wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Dabei dürfte die Zahl der Mordversuche noch weitaus höher liegen. Obgleich die Gesamtheit der Tötungsdelikte zurückgeht, bleibt der Anteil weiblicher Opfer konstant. Männer fallen häufig in gewaltsamen Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum, während Frauen überproportional oft von Männern aus ihrem Umfeld angegriffen werden. Die bpb hebt hervor, dass die Notwendigkeit einer Analyse aus Geschlechterperspektive unumgänglich ist, um diese erschreckenden Unterschiede zu begreifen.

Die von Diana E. H. Russell geprägt Definition des Begriffs „Femizid“, der 1976 ins Leben gerufen wurde, wird nach wie vor intensiv diskutiert. Der Femizid umfasst die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts und ist somit eng mit strukturellem Sexismus verbunden. In Deutschland ist als häufigste Form der Femizide der Mord durch (Ex-)Partner zu verzeichnen, mit 301 Fällen im Jahr 2021. Rund 60 bis 80 Prozent dieser Gewalttaten gingen einer Form der vorhergehenden Gewalt voraus, was die Dringlichkeit einer präventiven Strategie unterstreicht.

Ein Blick auf die prägnantesten Zahlen

  • 155 Frauen in Deutschland wurden in einem Jahr durch Partner oder Ex-Partner getötet, was einem Mord alle zwei Tage entspricht.
  • 360 Femizide wurden im Jahr 2023 festgestellt, die jedoch oft unzureichend kategorisiert werden.

Diese Daten verdeutlichen, dass es sich beim Femizid nicht nur um Einzelfälle handelt, sondern um eine systemische Problematik, die tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist. Umso mehr ist die Bedeutung von Veranstaltungen wie dem Düsseldorfer Asphalt Festival gegeben, die diesen kritischen Themen Raum geben und Betroffenen eine Stimme verleihen.

Die tragische Schnittstelle der Gewalt

Im Rahmen dieser Debatte über Femizide müssen auch öffentliche Tragödien genannt werden. Vor zwei Jahren ereignete sich im Hamburger Stadtteil Groß Borstel ein entsetzliches Verbrechen, bei dem ein Mann seine Ehefrau erstach, während das gemeinsame Kind zusah. Solche Vorfälle verdeutlichen die brutale Realität, der viele Frauen ausgesetzt sind und machen klar: Es gibt keinen Platz für passive Betrachtungen. Die Zeit berichtet, dass es keine einheitliche Definition von Femizid gibt, was die statistische Erfassung erschwert. Leider bleibt vieles im Dunkeln, was eine wirkliche Änderung schwer macht.

Der Weg zur Veränderung

Obgleich das Bewusstsein über weibliche Gewaltverbrechen gestiegen ist, bleiben viele Herausforderungen bestehen. Ein Referentenentwurf zur Reform des Strafgesetzbuchs steht bevor, der geschlechtsspezifische Motive explizit als menschenverachtend einstufen soll. Das wird als ein wichtiger Schritt angesehen, um geschlechtsbezogene Gewalt zu thematisieren und nicht zu verharmlosen. Um grundlegend an der Wurzel der Gewalt zu arbeiten, sind umfassende gesellschaftliche Veränderungen im Geschlechterverhältnis notwendig.

Ein gesellschaftlicher Wandel ist also unabdingbar, und Aufführungen wie „Goldstück“ tragen dazu bei, ein Licht auf diese dunklen Themen zu werfen. Es ist nicht nur ein Theaterstück; es ist ein Aufruf zur Veränderung in unserer Gesellschaft.