Frankreich in der Krise: Fitch stuft Kreditwürdigkeit auf A+ herab!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Fitch hat Frankreichs Bonität von AA- auf A+ herabgestuft, was die Finanzierung der Staatsschulden erschwert. Ursachen sind hohe Schulden und politische Instabilität.

Fitch hat Frankreichs Bonität von AA- auf A+ herabgestuft, was die Finanzierung der Staatsschulden erschwert. Ursachen sind hohe Schulden und politische Instabilität.
Fitch hat Frankreichs Bonität von AA- auf A+ herabgestuft, was die Finanzierung der Staatsschulden erschwert. Ursachen sind hohe Schulden und politische Instabilität.

Frankreich in der Krise: Fitch stuft Kreditwürdigkeit auf A+ herab!

Frankreich sieht sich einer neuen Herausforderungen gegenüber! Die internationale Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des Landes von AA- auf A+ herabgestuft. Diese Entscheidung, die tiefere politische und wirtschaftliche Implikationen hat, erschwert es der französischen Regierung künftig, ihre Staatsschulden zu finanzieren. Besonders ins Gewicht fällt, dass Frankreich mit rund 3,3 Billionen Euro die höchsten Schulden in der EU hat und die Schuldenquote mit 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts die dritthöchste in der Union ist, nur übertroffen von Griechenland und Italien. Laut Radio Ennepe Ruhr gehen die Experten von Fitch davon aus, dass die Staatsverschuldung in künftig steigen wird, was die wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährdet.

Schaut man genauer hin, erkennt man, dass Frankreichs Haushaltsdefizit bei 5,8 Prozent des BIP liegt, was über der im EU-Recht festgelegten Grenze von drei Prozent liegt. Dies hat bereits im Juli 2024 zu einem Defizitverfahren der EU gegen Frankreich geführt. Die politischen Turbulenzen des Landes kommen da noch als erschwerender Faktor hinzu. Seit Mitte 2024 regieren gleich drei verschiedene Regierungen in Paris, wobei der ehemalige Premierminister François Bayrou nach weniger als neun Monaten aufgrund einer verlorenen Vertrauensfrage zurücktreten musste. Seine Pläne für Sparmaßnahmen stießen auf heftige Proteste in der Bevölkerung. Der Tagesspiegel erwähnt, dass der neue Premierminister Sébastien Lecornu nun die Herausforderung hat, die Kluft zwischen der politischen Situation und den Erwartungen der Bürger zu schließen.

Politische Unsicherheit und wirtschaftliche Herausforderungen

Die Herabstufung hat nicht nur direkte finanzielle Konsequenzen, sondern wirft auch Fragen über die zukünftige Gestaltung der Wirtschaftsreformen auf. Fitch führt die geringe Erfolgschance für diese Reformen als einen weiteren Grund für die Entscheidung an, signalisiert durch die innenpolitische Polarisierung und die mangelnde politische Stabilität. Die Renditen zehnjähriger französischer Staatsanleihen sind bereits über die von griechischen Wertpapieren gestiegen, was die Sorgen um Frankreichs finanzielle Stabilität verstärkt.

Ex-Premierminister Bayrou äußerte sich kritisch zur Herabstufung und warnte vor den wirtschaftlichen Folgen. Angesichts dieser Entwicklungen werden auch Spekulationen laut, ob die Europäische Zentralbank (EZB) möglicherweise Staatsanleihenkäufe zur Unterstützung Frankreichs vornehmen wird. Auch Éric Coquerel von der parti d’extrême gauche (LFI) bewertet die Herabstufung als Resultat einer katastrophalen Rhetorik über die finanzielle Lage, was die Unsicherheit weiter erhöht.

Ein Blick auf die European Ratings

Für eine breitere Perspektive lohnt sich ein Blick auf die kreditwürdigen Länder im europäischen Raum. Wie auf Trading Economics zu sehen ist, bewertet die Plattform die Kreditwürdigkeit der Länder auf einer Skala von 0 (wahrscheinlich zahlungsunfähig) bis 100 (risikolos). Solche Ratings werden durch zahlreiche Wirtschaftsindikatoren und Finanzmärkte beeinflusst. Trotz der Krise zeigt sich jedoch, dass Frankreich immer noch als eines der wichtigsten wirtschaftlichen Kraftzentren in Europa gilt.

Die kommenden Monate werden zeigen, welche Maßnahmen die neue Regierung ergreift und ob es gelingt, das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen. Eines ist jedoch sicher: In Paris liegt ein heißer Herbst vor uns, der sowohl politische als auch wirtschaftliche Entscheidungen erfordert, die weitreichende Folgen haben werden.