Südtirols Berge am Limit: Überfüllte Hütten und Touristenchaos!

Südtirols Berge am Limit: Überfüllte Hütten und Touristenchaos!
Südtirols Alpen erleben derzeit einen regelrechten Ansturm von Touristen, der viele Hüttenwirte an ihre Grenzen bringt. Eine der am stärksten betroffenen Locations ist das Schlernhaus, das seit 50 Jahren von der Familie Gasser geführt wird. Hüttenwirt Harald Gasser berichtet verzweifelt, dass der Betrieb nicht für die enorme Anzahl an Besuchern ausgelegt ist. Mit bis zu tausend Mahlzeiten pro Tag ist die Küche überlastet, während gleichzeitig Schwierigkeiten bei der Personalsuche den Bewohnern der Berge zu schaffen machen. Laut dem Wirtschaftsinstitut der Handelskammer Bozen gab es im vergangenen Jahr über 33,5 Millionen Übernachtungen in Südtirol, ein Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für 2025 wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet, insbesondere aus dem Ausland. Diese Zahlen belegen die immense Popularität der Region. Merker berichtet, dass …
Überlastung durch Massentourismus
Die Überfüllung der Hütten hat auch zur Konsequenz, dass man nur noch mit einer Reservierung einen Platz bekommt. Dies ist besonders im beliebten Pragser Wildsee zu beobachten, wo an Spitzentagen über 17.000 Besucher gezählt werden. Es wurden bereits Maßnahmen wie eine Online-Reservierung für die Zufahrt eingeführt. Thomas Zelger, Präsident der Südtiroler Bergführer und Wanderleiter, warnte auf der Jahreshauptversammlung vor den Folgen des „Overtourism“ und forderte klare Regeln zur künftigen touristischen Entwicklung in den Bergen. „Touristen müssen lernen, respektvoll mit unserer Natur umzugehen“, so Zelger. Alpin hebt hervor, dass …
Mitten in dieser Diskussion wird auch das Thema der Übernachtungsmöglichkeiten angepackt. Um den Massentourismus in den Griff zu bekommen, hat die Regionalregierung Südtirol einen Bettenstopp beschlossen, der schon bald umgesetzt werden soll. Ein Rosenberg weist darauf hin, dass an Spitzentagen die touristische Belastung bis zu dreimal so hoch ist, wie es eigentlich tragbar wäre. Michil Costas Buch „Raus aus dem Rummel“ thematisiert den Verlust der Südtiroler Identität und die Massenhotellerie. BR berichtet über …
Auf die Fürsorge für die Natur kommt es an
Nicht nur die Hütten und die gastronomische Infrastruktur geraten an ihre Grenzen, auch die Natur selbst leidet. Der Luxus, der in den Regionen der Dolomiten Einzug gehalten hat, zieht Gäste an, die nicht unbedingt in die Höhenlagen gehören. Die Auswirkungen sind lange Staus, teure Parkplätze und überfüllte Pässe. Es wird dringend an einem Umdenken gearbeitet. Vor allem die Proteste gegen den Massentourismus zeigen, dass die Einheimischen nicht länger bereit sind, tatenlos zuzusehen. Auf dem Piz Boè steht der Schriftzug „Tourists go home!“, ein klarer Appell an die Massen, denen die Natur der Alpen nichts bedeutet.
Die Experten fordern, dass sich ein Umdenken im Tourismus vollzieht, mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Erhaltung der Alpengemeinschaft. Andernfalls könnte das, was derzeit als „Urlaub im Paradies“ gefeiert wird, bald zu einer schmerzhaften Realität für alle Beteiligten werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Bettenstopp und weitere Maßnahmen der Regionalregierung Wirkung zeigen und Rücksicht auf die kostbaren Schätze der Natur genommen wird.