Varenna am Comer See: Tagestouristen müssen bald Eintritt zahlen!

Varenna am Comer See plant eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen, um Massentourismus und Infrastrukturkosten zu regulieren.

Varenna am Comer See plant eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen, um Massentourismus und Infrastrukturkosten zu regulieren.
Varenna am Comer See plant eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen, um Massentourismus und Infrastrukturkosten zu regulieren.

Varenna am Comer See: Tagestouristen müssen bald Eintritt zahlen!

Die charmante Gemeinde Varenna am Comer See steht vor einer kühnen Entscheidung: Bürgermeister Mauro Manzoni plant die Einführung einer Landegebühr von 5 Euro für Tagestouristen. Dies geht aus einem Antrag hervor, den er beim italienischen Wirtschaftsministerium eingereicht hat. Die Maßnahme zielt darauf ab, den anhaltenden Massentourismus zu regulieren und die damit verbundenen Kosten für Infrastruktur und Müllentsorgung gerechter zu verteilen. An Spitzentagen drängen sich schon heute Hunderte Besucher durch die engen Gassen Varennas, was nicht nur die Lebensqualität der rund 700 Einwohner beeinträchtigt, sondern auch zu überfüllten Stränden und Staus führt. Viele der Tagesgäste bringen ihre eigene Verpflegung mit und tragen so wenig zur lokalen Gastronomie bei, was die Situation noch verschärft, wie Watson berichtet.

Die Infrastruktur Varennas ist oft nicht auf den großflächigen Touristenansturm ausgelegt. Dies führt zu Frustration bei den Einheimischen, vor allem, weil die Mieten durch die hohe Nachfrage steigen. Nachbarorte wie Bellagio, Menaggio und Tremezzina, die ebenfalls unter dem Ansturm leiden, unterstützen daher die Initiative. Die Vorschläge, wie die Gebühr konkret umgesetzt werden könnte, reichen von der Erhebung beim Betreten der Altstadt bis hin zur Einbeziehung von Gastronomie und Einzelhandel. Klar ist bisher jedoch noch nichts, insbesondere da die rechtliche Grundlage für solche Gebühren in Italien bislang nur für Inseln vorgesehen ist, wie Merkur erklärt.

Herausforderungen im Massentourismus

Ein Blick auf die Herausforderungen des Massentourismus zeigt, dass Varenna nicht allein mit seinen Problemen dasteht. In vielen beliebten Reisezielen sorgt der zunehmende Ansturm von Tagestouristen für brisante Zustände. Wie t-online berichtet, sind Anwohner in Städten wie Venedig über die Situation verärgert, wo im Jahr 2023 bereits an 29 Tagen ein Eintrittsgeld für Tagesbesucher verlangt wurde. Auch Sevilla und zahlreiche griechische Inseln planen ähnliche Maßnahmen, um die Ströme zu kontrollieren und die Lebensqualität der Anwohner zu verbessern.

Die Idee, Eintrittsgebühren für Tagesgäste einzuführen, wird von Experten als gerechtfertigt angesehen, da Übernachtungsgäste in der Regel Steuern zahlen, während Tagesbesucher oft keinerlei Beiträge leisten. Dies könnte den Druck auf die beliebten Reiseziele verringern. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie die zusätzlichen Einnahmen genutzt werden, um nicht nur die Dienstleistungen vor Ort zu verbessern, sondern auch die Sorgen der Anwohner ernst zu nehmen. Eine gerechte Verteilung dieser Einnahmen an die lokale Bevölkerung könnte den Unterschied ausmachen und gleichzeitig auch neue Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung der Region eröffnen.