Brandgefahr durch Akkus: Kreis Euskirchen warnt vor falscher Entsorgung!

Brandgefahr durch Akkus: Kreis Euskirchen warnt vor falscher Entsorgung!
In der letzten Zeit sorgte ein Brand im Ollheimer Entsorgungsbetrieb Hündgen für Aufregung und eine wichtige Sicherheitswarnung. Der Kreis Euskirchen appelliert eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, keine Batterien und Akkus in die Mülltonnen zu werfen. Durch unsachgemäße Entsorgung können gefährliche Situationen entstehen, die nicht nur zu hohen Schäden führen, sondern auch die Sicherheit vieler Menschen gefährden. Der jüngste Brand am vergangenen Wochenende ist dabei nur der jüngste Vorfall in einer Serie von Bränden, die auf unsachgemäße Entsorgung von Batterien zurückzuführen sind. Der erste Brand im Mai verursachte sogar einen Millionenschaden.
Der Brand in Ollheim trat gerade mal zwei Monate nach dem ersten auf und verursacht wiederum einen wirtschaftlichen Schaden im niedrigen sechsstelligen Bereich. Die genaue Ursache des letzten Vorfalls bleibt noch unklar. Im Gegensatz dazu wurde der erste Brand vermutlich durch einen entzündeten Akku, zum Beispiel von einem Mobiltelefon oder einer E-Zigarette, ausgelöst.
Sicherheitsrisiko durch unsachgemäße Entsorgung
Die Gefahr von Bränden ist bei Lithium-Ionen-Batterien besonders hoch. Laut Berichten des Kreis Euskirchen können diese bei falscher Entsorgung sich selbst entzünden. „Li“ oder „Li-Ion“ auf der Batterie weist auf das hochentzündliche und reaktionsfreudige Metall hin. Die Brandgefahr steigt zudem bei beschädigten Akkus, was im engen Kontakt mit Pressen in Müllfahrzeugen zu gefährlichen Situationen führen kann. Tatsächlich gibt es laut dem Bundesverband der Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft bis zu 30 Brände täglich in deutschen Müllverwertungsanlagen.
Um dem entgegenzuwirken, sollten die Pole von Batterien mit Klebestreifen abgeklebt und zu einem der kostenlosen Rücknahmestellen gebracht werden, die beim Einkaufen, an Schadstoffmobilen oder in Abfallwirtschaftszentren vorhanden sind.
Herausforderungen für die Müllentsorgung
Die Herausforderungen für die kommunale Müllentsorgung sind enorm. Die Rücknahmepflicht für Batterien wurde ausgeweitet, was zu einem erhöhten Abfallaufkommen führt. Von den rund 3.309 Wertstoff- und Recyclinghöfen in Deutschland haben lediglich 150 die erforderlichen Sammel- und Sicherheitsbehälter für bestimmte Batterietypen. Dies sorgt nicht nur für mehr Arbeit bei den Entsorgungsunternehmen, sondern auch für eine Vielzahl an Sicherheitsrisiken, wie Stefanie Stadie, Umweltreferentin des Handelsverbands Deutschland, anmerkt.
Die Verantwortungsteilung zwischen Anschaffern und Entsorgungsträgern ist ein zentrales Diskussionsthema. Während Herstellerorganisationen gefordert werden, ist der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) der Meinung, dass die derzeitige Bindungsfrist von 12 Monaten an eine Herstellerorganisation abgeschafft werden sollte, um flexiblere Lösungen zu ermöglichen.
Zukunftsmusik: Feststoffbatterien
Auf technischer Seite gibt es zudem Überlegungen, die Kennzeichnung von Batterien und batteriebetriebenen Altgeräten mithilfe von Radio Frequency Identification (RFID) zu verbessern. Dies könnte helfen, die Rückverfolgbarkeit und Sicherheit zu erhöhen. Langfristig denkt man auch über die Entwicklung von Feststoffbatterien nach, die weniger Probleme mit Brandgefahr haben, da sie nicht mit einem flüssigen Elektrolyten arbeiten. Solche Innovationen könnten vor allen Dingen durch den Automobilsektor vorangetrieben werden, wo die Nachfrage nach sicheren und leistungsstarken Batterien ständig steigt.
Die Abfallberatung des Kreises Euskirchen steht unter der Telefonnummer 02251/15530 oder per E-Mail bereit, für alle Fragen rund um die richtige Entsorgung von Batterien und Akkus. Seien Sie achtsam und schützen Sie sich und andere – unsachgemäße Entsorgung kann gefährlich sein!