Euskirchen: Abriss des Sanierungsfalles – Neubau für 1,1 Millionen Euro!
Bürgermeister Reichelt kündigt den Abriss eines Gebäudes in Euskirchen an, gefolgt von einem Neubau für barrierefreie Wohnungen.

Euskirchen: Abriss des Sanierungsfalles – Neubau für 1,1 Millionen Euro!
Bürgermeister Sacha Reichelt hat ein bedeutendes Projekt in Euskirchen ins Rollen gebracht. Am Montag wurde der Abriss eines stark beschädigten Gebäudes an der Wilhelmstraße 16 symbolisch mit einem Vorschlaghammer eingeläutet. Bekannt wurde das Gebäude durch die auffällige Plakatwand mit dem Slogan „Jesus lebt“. Für die Stadt stellt der Abriss nicht nur die Beseitigung eines Schandflecks dar, sondern auch einen Schritt in eine neue Zeit, da das Gebäude seit Jahrzehnten leersteht und durch die Flutkatastrophe im Jahr 2021 stark beschädigt wurde. Diese Schäden machten eine Sanierung unmöglich, weshalb die Stadt das Grundstück im Jahr 2021 erwarb und nun als Mehrheitsgesellschafterin der Euskirchener Baugesellschaft (Eugebau) agiert.
Neubau für die Zukunft
Der geplante Neubau, der auf die Trümmer des alten Gebäudes folgen soll, sieht ein modernes Mehrfamilienhaus mit drei barrierefreien Wohnungen vor. Architekt Adam Fray hat einen ansprechenden Entwurf entworfen, der drei Vollgeschosse sowie ein Staffelgeschoss umfasst. Das Erdgeschoss wird künftig als Kellerersatz genutzt, während ein schicker Innenhof mit kleinen Mietergärten den zukünftigen Mietern einen Ort der Ruhe bieten soll. Die neuen Wohnungen, mit einer Größe von jeweils zwischen 52 und 60 Quadratmetern, sollen laut den Plänen zu einem „preisdämpfenden Mietniveau“ angeboten werden – eine gute Nachricht für alle, die nach erschwinglichem Wohnraum suchen. Die Fertigstellung des Neubaus wird für Mitte 2027 angestrebt und die Baukosten werden auf etwa 1,1 Millionen Euro geschätzt.
Die Stadt hat darüber hinaus Pläne, die Stadtmauer wieder sichtbar zu machen, was nicht nur die Attraktivität des Bereichs erhöhen, sondern auch einen historischen Aspekt zurückbringen wird.
Historische Spuren
Bei all dem Fortschritt sollte jedoch die Geschichte des Gebäudes nicht in Vergessenheit geraten. So beherbergte das Gebäude einst eine Pferdehandlung, die im Jahr 1938 von der jüdischen Familie Schwarz betrieben wurde. Zwangsläufig mussten die Schwarz‘ nach Südafrika fliehen, wie viele andere jüdische Bürger, die vor dem Zweiten Weltkrieg flüchteten – insgesamt etwa 5500 Menschen fanden damals einen neuen Lebensraum in Südafrika. Es bleibt daher zu hoffen, dass der Neubau nicht nur modernen Wohnraum schafft, sondern auch als Erinnerungsort dienen kann.
Die Eugebau plant bereits weitere Projekte, unter anderem auf dem Parkplatz neben der Diskothek „Porto Bello“. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich der urbanistische Wandel in Euskirchen weiterentwickelt.
Die Entwicklungen sind nicht nur für die Stadt, sondern auch für die Anwohner von großem Interesse, stehen doch viele spannende Veränderungen an, die das Stadtbild und das Leben in Euskirchen nachhaltig prägen werden. Wer also einen Blick auf das künftige Euskirchen werfen möchte, sollte in den kommenden Jahren stets ein Auge auf die Entwicklungen werfen.