Glastonbury-Eklat: Bob Vylan sagt Europatour wegen Hassvorwürfen ab!

Glastonbury-Eklat: Bob Vylan sagt Europatour wegen Hassvorwürfen ab!
Das britische Punk-Rap-Duo Bob Vylan sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber und muss nun auf eine anstehende Europatournee verzichten. Auslöser war ein eklatanter Vorfall beim Glastonbury-Festival, bei dem Sänger Bobby Vylan einen Slogan skandierte, der als antisemitisch aufgefasst wurde: „Death, death to the IDF“. Diese Aussage hat nicht nur die Veranstalter der bevorstehenden Tour in eine Zwickmühle gebracht, sondern auch die britische Öffentlichkeit in Aufruhr versetzt. Laut Radio Euskirchen wurden die geplanten Auftritte in Deutschland abgesagt, und Gogol Bordello, die amerikanische Gruppe, die als Vorband auftreten sollte, hat sich ebenfalls von Bob Vylan distanziert.
Die Situation eskalierte rapide: Der Vorfall, der während der Liveübertragung von Bob Vylans Auftritt stattfand, führte zu sofortiger Kritik. Unter anderem äußerte sich der britische Premierminister Keir Starmer empört über die geäußerte „Hassrede“. Auch andere Politiker forderten Konsequenzen und schauten dabei kritisch auf die Rolle der BBC, die den Auftritt nicht schnell genug unterbrochen hatte. Diese erkannte den Fehler und entschuldigte sich für das Verpassen der Gelegenheit, die Aussage abzuschneiden, wie NPR berichtet.
Ein schwerer Schlag für die Band
In Reaktion auf den Vorfall entschied sich die Band, die Europatour aufgrund logistischer Schwierigkeiten abzusagen. Bob Vylan kündigte auf Instagram an, dass sie zwar an Festivalauftritten und eigenen Konzerten in Europa dranbleiben, aber nicht wie geplant auf Tour gehen können. Die Polizei hat zudem Ermittlungen aufgenommen, um mögliche Straftaten im Zusammenhang mit den skandalösen Äußerungen zu prüfen. Es wird auch untersucht, ob dies als Hasskriminalität eingestuft werden kann.
Das US-Außenministerium hat unterdessen den Mitgliedern der Band die Visa für eine geplante Tournee in den Vereinigten Staaten entzogen. Dies hat die Band in eine noch prekärere Lage gebracht, zumal sie dafür bereits viel Planung betrieben hatten. Der Vorfall verdeutlicht, wie sensibel das Thema Antisemitismus in der Öffentlichkeit ist. Tatsächlich zeigen Studien, dass die Eskalation im Nahostkonflikt, gerade nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im October 2023, weltweit zu einem Anstieg antisemitischer Äußerungen geführt hat. Laut einer Analyse stieg der Anteil antisemitischer Kommentare in verschiedenen Ländern drastisch an, insbesondere auch auf sozialen Plattformen wie Youtube und Facebook, wie bpb.de feststellt.
Eine Konfrontation mit der Realität
Bob Vylan verteidigte sich, indem sie klarstellten, dass der Slogan nicht als Aufruf zum Töten gemeint sei, sondern als Kritik an der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen. Dennoch bleibt die Frage, wie solche Äußerungen in der heutigen sozialen und politischen Landschaft verstanden und interpretiert werden. Der Vorfall hat nicht nur die Band in die Zange genommen, sondern wirft auch ein Licht auf breitere gesellschaftliche Themen über Antisemitismus und seine Ausdrucksformen. Die Diskussion darum ist wichtiger denn je, besonders in Zeiten, in denen aggressive politischen Haltungen wieder auf dem Vormarsch sind.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Bob Vylan sich nicht nur gegen persönliche Konsequenzen, sondern auch gegen ein gesellschaftliches Problem wehren muss, das in den letzten Jahren verstärkt aus der Deckung trat. Ein spannendes, aber auch brisantes Kapitel in der Welt der Musik, das sicher noch lange diskutiert werden wird.