Kreis Euskirchen sagt Klimaschutzstellen adé – Was nun?

Der Kreis Euskirchen verzichtet 2025 auf Stellen für Klimaschutzkoordinatoren, trotz Unterstützung kommunaler Projekte.

Der Kreis Euskirchen verzichtet 2025 auf Stellen für Klimaschutzkoordinatoren, trotz Unterstützung kommunaler Projekte.
Der Kreis Euskirchen verzichtet 2025 auf Stellen für Klimaschutzkoordinatoren, trotz Unterstützung kommunaler Projekte.

Kreis Euskirchen sagt Klimaschutzstellen adé – Was nun?

Im Kreis Euskirchen steht die Klimaschutzkoordination momentan auf der Kippe. Bei der letzten Debatte um den Kreishaushalt 2025 war die Schaffung von zwei Stellen für Klimaschutzkoordinatoren zur Unterstützung kommunaler Klimaprojekte auf der Tagesordnung. Die Fraktionen von CDU, UWV und FDP hatten ursprünglich eine Stelle gefordert, doch in der Sitzung des Kreistags wurden beide Posten mit Mehrheit gestrichen. FDP-Fraktionsvorsitzender Frederik Schorn äußerte sich skeptisch und betonte, dass die Koordinierung von Klimaschutz nicht zwingend in die Verantwortung des Kreises falle, wie ksta.de berichtet.

Im März 2023 waren die beiden Stellen, die mithilfe einer Förderung des Bundes finanziert werden sollten, eingebracht worden. Bis heute hat der Kreis jedoch keine Förderzusage erhalten. Zwar war für eine der Stellen eine Förderung von 90% in Aussicht, doch tatsächlich ist nur eine Stelle gefördert worden. Diese Klimaschutzkoordinatoren wären wichtig, um Kommunen bei ihren Klimaschutzaktivitäten zu unterstützen und den Austausch zwischen den verschiedenen Institutionen zu fördern.

Unterstützung der Kommunen gefordert

Während die Aufgaben der Klimaschutzkoordination in der Unterstützung der Gemeinden liegen sollten, bleibt unklar, wie sich die Absage der Stellen auf die laufenden Projekte auswirken wird. Laut Experten umfassen diese Projekte unter anderem Energiesparmaßnahmen, den Einsatz von Photovoltaik, die Einführung einer E-Auto-Flotte sowie CO₂-Bindungsmaßnahmen. Externe Initiativen, darunter ein Car-Sharing- und ein E-Bike-Verleihsystem, stehen ebenfalls auf der Agenda. Diese Vorhaben sind besonders wichtig, da Klimagefahren nicht nur individuelle Kommunen, sondern den gesamten Kreis betreffen.

So wie es aussieht, ist die Situation in den einzelnen Gemeinden durchaus unterschiedlich. In Weilerswist hatte man bereits einen Klimaschutzmanager, dessen Tätigkeit nun nach dem Auslaufen der Förderung eingestellt wurde. In der Stadt Euskirchen hingegen bringt eine Klimaschutzmanagerin frischen Wind ins Spiel und arbeitet aktiv an der kommunalen Wärmeplanung. Für die Stadt Zülpich wurden gleich zwei Stellen eingerichtet, um das Klimaschutz- und Energiemanagement voranzutreiben. In Mechernich hingegen entschied man sich, keinen Klimaschutzmanager mehr zu installieren. Hier stellt sich die Frage, ob die anderen Städte die Vorreiterrolle übernehmen können.

Der Weg nach vorne

Die FDP hat eine interessante Idee ins Spiel gebracht: Man schlägt vor, dass die Klimaschutzmanager der einzelnen Kommunen die Verantwortung für die kreisweite Koordination übernehmen – allerdings in einem rollierenden System. Das klingt nach einem cleveren Plan, doch nicht alle Bürgermeister sind begeistert. Vor allem die Bürgermeister von Dahlem und Schleiden hegen Bedenken und sehen die Herausforderungen, die sich aus einem solchen Modell ergeben könnten.

Klar ist: Klimaschutz und Klimawandelanpassung sind unterschiedliche Bereiche, in denen die Aufmerksamkeit nicht nur auf CO₂-Einsparungen gerichtet, sondern auch ein kluger Umgang mit klimatischen Veränderungen erforderlich ist. Oftmals wird in diesen Diskussionen die Bedeutung der Klimaschutzkoordination übersehen. Diese ist dazu da, Organisationseinheiten zu beraten und anzuregen, einfache Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Sie bieten Motivation zur Inanspruchnahme von Klimaschutzangeboten und unterstützen die Entwicklung von Energie- und Treibhausgasbilanzen. Im besten Fall wird sie zu einem Bindeglied zwischen den Kommunen und anderen relevanten Akteuren im Bereich des Klimaschutzes, wie klimaschutz.de erläutert.

Dennoch: Um die dringend benötigten Veränderungen zu bewirken, müssen die Dinge schleunigst angepackt werden. Ob die wiederholte Absage von Stellen und das Fehlen der notwendigen Förderungen sich langfristig auf die Klimaziele im Kreis auswirken werden, bleibt abzuwarten. Eines ist gewiss: Hier liegt eine Herausforderung vor der Tür, die alle Akteure zum Handeln aufruft.