Beißender Wels am Brombachsee: Baden verboten nach Zweitangriff!

Beißender Wels am Brombachsee: Baden verboten nach Zweitangriff!
Am Brombachsee in Mittelfranken wurde ein Mann bei einem erneuten Angriff eines Welses verletzt. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe einer Badeinsel bei Absberg, wo der Wels dem Schwimmer in den Arm biss. Dieser Vorfall ist bereits der zweite innerhalb weniger Tage. Endes Juni hatte ein über zwei Meter langer Wels bereits mindestens fünf Badegäste attackiert und sie verletzt. Nach diesen Vorfällen wurde der Badebereich von der Polizei gesperrt und der gefährliche Fisch mit Schüssen neutralisiert, um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten. Laut Lippewelle wurde die Tötung des Fisches auch mit Blick auf ein zeitgleich stattfindendes Musikfestival am See durchgeführt.
Der Wels war bei dieser Attacke besonders groß, wog rund 90 Kilogramm und maß über zwei Meter. Ausbildungsmeister Christian Forster rechtfertigte den Schusswaffengebrauch der Polizei, da die akute Gefahr für die Menschen im Wasser bestand. Dennoch gab es Kritik von Seiten des Deutschen Tierschutzbundes, der die Tötung als „völlig unverhältnismäßig“ bezeichnete. Der Verband schlug stattdessen vor, den Uferbereich abzusperren, um ähnliche Vorfälle zu vermeiden. Wie BR berichtet, bestätigte auch der Polizeisprecher, dass solche aggressiven Verhaltensweisen bei Welsen normalerweise selten sind.
Verhaltensmuster und Lebensraum der Welse
Die Ursachen für das aggressive Verhalten des Welses könnten in der Fortpflanzungszeit liegen, da Experten vermuten, dass der Fisch sein Gelege verteidigte. Normalerweise gelten Welse als scheue Tiere, die sich tagsüber in tiefem Wasser verstecken. Laut MDR können Welse aufgrund ihres raschen Wachstums über 30 Jahre alt werden, wobei sie sich in günstigen Bedingungen und mit ausreichender Nahrung explosionsartig vermehren. Diese Fische, die als Allesfresser bekannt sind, suchen nach verschiedenen Beutetieren und sind in der Lage, sogar Wasservögel zu fangen.
Die Vorfälle um die Welse in der Region werfen auch ein Schlaglicht auf die zunehmende Verbreitung dieser Raubfische in Deutschland, die durch den Klimawandel begünstigt wird. Welse bevorzugen langsam fließende, warme Gewässer, was bedeutet, dass sie in den letzten Jahren in viele Gewässer eingewandert sind. Die Tatsache, dass immer mehr dieser beeindruckenden Fische in unseren Seen und Flüssen angreifen, könnte uns zwingen, unser Verhalten in und am Wasser zu überdenken.