Freitagsmarkt Rhynern schließt für immer: Stammkunden sind erschüttert!

Freitagsmarkt Rhynern schließt für immer: Stammkunden sind erschüttert!

Der kleine Freitagsmarkt in Rhynern, der in den letzten zwei Jahren von vielen Bürger:innen geschätzt wurde, wird am 31. Oktober zum letzten Mal seine Pforten öffnen. Diese Nachricht hat bei den Stammkunden für Enttäuschung und Schock gesorgt. Ute Kostedde vom Metzgerwagen Hof May überbrachte den traurigen Anlass den regelmäßigen Besuchern, nachdem die Entscheidung zur Schließung am vergangenen Freitag getroffen wurde. Der Grund für diese Entwicklung liegt vor allem in einem spürbaren Rückgang der Besucherzahlen in den letzten Wochen, wie sowohl die Fischerdame des Marktes, Peter Viertmann, als auch die Metzgerei Hof May zu berichten wissen, die beide ihre Stände schließen werden, jedoch an anderen Standorten weiterhin präsent bleiben werden.

Der Freitagsmarkt, der jeden Freitag von 7:00 bis 12:30 Uhr stattfand, war 2023 auf Initiative des damaligen Bezirksbürgermeisters Andreas Obering ins Leben gerufen worden. Ziel war es damals, ein wohnortnahes Angebot mit frischen, regionalen Produkten zu schaffen, um der Konkurrenz der Supermärkte und modernen Einkaufstrends entgegenzuwirken. Doch wie nun deutlich wird, konnten die wirtschaftlichen Herausforderungen und die veränderten Einkaufsgewohnheiten nicht bewältigt werden. Der Umsatz sei laut den Händlern unter 50 Prozent des erforderlichen Niveaus gelegen, was schließlich zu der schweren Entscheidung geführt hat, den Markt einzustellen.

Den Verlust spüren viele

Die verdutzten Stammgäste sind nun gezwungen, ihre Einkäufe nach Drensteinfurt zu verlagern, um weiterhin regionales Fleisch zu bekommen. „Das ist sehr schade“, so ein betroffener Kunde, „denn wir haben hier immer gerne eingekauft.“ Auch die Obst- und Gemüsestände, die vor Ort waren, haben den Rückgang der Kundschaft bemerkt. Viertmann wird jedoch weiterhin in der Hammer Innenstadt vertreten sein, und der Metzgerwagen Hof May hat ebenfalls Alternativen in Drensteinfurt.

Die Erfahrungen auf diesem speziellen Wochenmarkt spiegeln auch eine breitere Problematik wider, wie die Studie von Prof. Dr. Guido Mehlkop und Dr. Robert Neumann aus Erfurt zeigt. Sie untersuchten das Kaufverhalten auf Wochenmärkten und fanden heraus, dass viele Menschen die Vorteile dieser Märkte schätzen, die von regionalen Erzeugern Ökologisch gefertigte Produkte anbieten. Dennoch hindern Faktoren wie eingeschränkte Öffnungszeiten und die Abhängigkeit vom Wetter viele daran, regelmäßig ihre Einkäufe dort zu erledigen. Diese Unbequemlichkeiten sind es, die den Rückgang der Besuche an Märkten wie in Rhynern deutlich verstärken.

Ein Märchen geht zu Ende

Die Stadtratsmitglieder und Mitbürger:innen in Rhynern bedauern das Ende des Freitagsmarktes. Bei den letzten Märkten wird es neben einer Vielzahl von Emotionen auch die letzten Gelegenheiten für die Anbieter geben, die treuen Kund:innen ihre Alternativen auf den umliegenden Märkten vorzustellen. Geplant ist die Verteilung von Visitenkarten, die über andere Standorte informieren sollen, um die Kunden in dieser Übergangsphase zu unterstützen.

So schließt sich ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Märkte in Hamm-Rhynern. Die Schließung des beliebten Marktes ist nicht nur ein Verlust für die lokale Gemeinschaft, sondern wirft auch Fragen auf über die Zukunft kleiner, regionaler Märkte in einer Zeit, in der große Supermärkte und Online-Einkauf immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Die Möglichkeit, frische, saisonale und lokale Produkte zu kaufen, wird damit für viele Bürger:innen weiterhin eine wertvolle, aber immer schwieriger zu realisierende Option bleiben.

Für mehr Informationen über den Farewell des Rhynerner Marktes, schauen Sie bei wa.de vorbei. Für Details zu den wirtschaftlichen Hintergründen und weiteren Fakten besuchen Sie lippewelle.de und für umfassendere Einblicke zu Wochenmärkten allgemein empfehlen wir uni-erfurt.de.