Kanzleramtschef Frei: Kinder in sozialen Medien - Eine unkontrollierbare Gefahr?

Kanzleramtschef Frei diskutiert auf einem Kongress in Berlin über Social-Media-Regeln für Kinder und fordert Altersgrenzen.

Kanzleramtschef Frei diskutiert auf einem Kongress in Berlin über Social-Media-Regeln für Kinder und fordert Altersgrenzen.
Kanzleramtschef Frei diskutiert auf einem Kongress in Berlin über Social-Media-Regeln für Kinder und fordert Altersgrenzen.

Kanzleramtschef Frei: Kinder in sozialen Medien - Eine unkontrollierbare Gefahr?

In der heutigen digitalen Welt, wo Social Media allgegenwärtig ist, wird die Diskussion über den Schutz von Kindern und Jugendlichen immer dringlicher. Auf einem Kongress des Medienverbands der freien Presse (MVFP) in Berlin sprach Kanzleramtschef Thorsten Frei klar über die Herausforderungen, mit denen Eltern und Gesetzgeber konfrontiert sind. Er hat selbst drei Kinder im Alter von 12, 14 und 16 Jahren und weiß, dass elterliche Regeln oft nicht ausreichen. „Kinder leben nicht isoliert“, betonte er und stellte in Frage, ob die Kontrolle von Social-Media-Nutzung tatsächlich praktikabel ist. Frei äußerte den Wunsch, dass Kinder später mit sozialen Medien in Kontakt kommen, ist aber unsicher, wie sich dies umsetzen lässt berichtet LippeWelle.

Es wird immer deutlicher, dass Maßnahmen zum Schutz der Jüngsten nötig sind. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und Bundesjustizministerin Stefanie Hubig sprechen sich für eine Altersgrenze von 16 Jahren aus, um den Schutz der Kinder zu gewährleisten. Hubig erklärt, dass diese Regelung nicht nur das Wohl der Kinder in den Vordergrund stellt, sondern auch den Eltern die Sorge um die Social-Media-Aktivitäten ihrer Kinder abnimmt. Erste positive Erfahrungen aus anderen Ländern belegen, dass eine solche Altersgrenze dazu beitragen kann, Mobbing zu reduzieren und die Konzentration bei Jugendlichen in Schulen zu fördern heißt es bei Tagesschau.

Vielfalt der Ansichten und Maßnahmen

Die Meinung der Experten ist zum Teil gespalten. Während einige Bundesländer wie Bayern und Bremen bereits Handyverbote an Schulen eingeführt haben oder planen, solche zu erlassen, halten andere, wie Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies, ein pauschales Verbot für unklug. Bildungsexperten, wie Klaus Zierer, sind für ein generelles Verbot, während das Institut für Medienpädagogik (JFF) gegen eine strikte Regelung spricht und die Bedeutung digitaler Netzwerke betont. In den Schulen ist die Debatte über ein einheitliches Handykonzept noch längst nicht beendet ergänzt Tagesschau.

Ein breiterer Kontext wird durch die Forderungen nach einer Altersgrenze für Social-Media-Nutzung sichtbar. Wissenschaftler streiten weiterhin über die Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen, und der Medienrechtsexperte Stephan Dreyer weist darauf hin, dass viele Plattformen wie TikTok und Meta ihren Sitz in Irland haben, was eine europäische Lösung voraussetzt. Selbst in Ländern wie Australien, die bereits eine Altersgrenze eingeführt haben, bleibt deren Umsetzung fraglich weiß Taz zu berichten.

Gesundheit und Entwicklung im Fokus

Isabel Brandhorst, Leiterin einer Forschungsgruppe, spricht von einer globalen Krise der psychischen Gesundheit, die besonders bei Jugendlichen besorgniserregend ist. Zum Schutz junger Menschen könnte eine Altersgrenze helfen, die gesellschaftliche Diskussion zu fördern und Eltern Unterstützung zu bieten. Gleichzeitig äußert sie auch, dass Plattformen stärker in die Verantwortung genommen werden sollten, um problematische Inhalte zu vermeiden. Die Diskussion über das Thema Jugendschutz wird sicherlich auch in Zukunft hoch im Kurs bleiben.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Debatte um Social Media und Kindern ein sensibles, aber notwendiges Thema ist. Viele Akteure sind sich einig, dass Lösungen gefunden werden müssen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Jüngsten zu schützen – sowohl im digitalen Raum als auch darüber hinaus.