Wanne-Mitte: Kreativquartier soll Kunst und Wirtschaft vereinen!

Wanne-Mitte: Kreativquartier soll Kunst und Wirtschaft vereinen!
Spannende Entwicklungen tun sich im Ruhrgebiet auf! Am 27. Juni 2025 fand im Ratssaal des Herner Rathauses das Auftakttreffen der Allianz für das Kreativquartier in Wanne-Mitte statt. Diesen wichtigen Schritt möchte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda als Plattform für den Dialog zwischen verschiedenen Akteuren aus Gesellschaft, Wirtschaft und kreativen Berufen präsentieren. Die Initiative fordert dazu auf, Wanne-Mitte zu einem pulsierenden Kreativquartier zu transformieren und damit neue wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Chancen zu schaffen. Herne.de berichtet von den Teilnehmenden, darunter Vertreter von Unternehmen, Verbänden, Institutionen und der Stadtverwaltung, die gemeinsam an dieser Vision arbeiten.
Beteiligt sind auch wissenschaftliche Partner, angeführt von Daniela Rings, der Projektkoordinatorin der Hochschulallianz Ruhr (HAR). Ein zentrales Ziel ist die Vernetzung mit der Manifesta 16, die im kommenden Jahr im Ruhrgebiet stattfindet. Diese europäische Kulturbiennale soll nicht nur kulturelle Begegnungen fördern, sondern auch als Katalysator für bürgerschaftliches Engagement und positive Veränderungen dienen. Während der Pressekonferenz in Essen am 29. April 2025 erläuterten die Organisatoren, wie Inklusion und Teilhabe in den Fokus rücken sollen, um eine lebendige, gemeinschaftliche Infrastruktur zu schaffen.
Kultur als Motor der Stadtentwicklung
Besonders tiefgründig war der Impulsvortrag von Dennis Rodenhauser und Samuel Walter, die die Verbindung zwischen Kultur und Stadtentwicklung verdeutlichten. Rodenhauser hob dabei die Dringlichkeit der Kommunikation und die Einbindung der Anwohnenden hervor – ein zentrales Anliegen, das bereits durch verschiedene Beteiligungsformate in Herne Unterstützung findet. Darunter war ein kreatives Mitmachfest, das im Mai stattfand, sowie das jährlich dreimal veranstaltete Quartiersforum.
Michaela Bonan, von der Stabsstelle Zukunft der Gesellschaft, stellte die optimale Lage Wanne-Mittes und die hohe Beteiligung der kreativen Gemeinschaft heraus. Um innovative Ideen für nächste Schritte zu sammeln, wurde am Ende des Treffens ein „Gallery Walk“ organisiert, bei dem Vorschläge für Pop-Up-Stores und kreative Fassadengestaltungen gesammelt wurden. Das kreative Potenzial der Stadt wird voll ausgeschöpft, und Interessierte können ihre Ideen jederzeit per E-Mail an urbanartdistrict@herne.de senden. Für mehr Informationen wird auf die Webseite www.urban-arts-district-wanne.de verwiesen.
Rückblick auf das Ruhrgebiet
Hier ist es wichtig, einen historischen Kontext zu verstehen. Das Ruhrgebiet, das während des Zweiten Weltkrieges stark zerstört wurde, erlebte nach dem Krieg einen raschen Wiederaufbau. Hierbei wurden neue architektonische und soziale Modelle implementiert, die nicht nur die Stadtzentren, sondern auch die Nachbarschaften umgestalteten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle von Kirchen, die oft von der kommunalen Bevölkerung erbaut wurden. Diese architektonischen Wahrzeichen stehen stellvertretend für das bürgerschaftliche Engagement und die demokratische Teilnahme der Gemeinde.
Mit Blick auf die Zukunft steht das Ruhrgebiet vor einer Herausforderung: Prognosen deuten darauf hin, dass in den nächsten zehn Jahren fast die Hälfte der 40.000 Kirchen in Deutschland geschlossen oder abgerissen werden könnte. Um diesen Wandel konstruktiv zu gestalten, soll die Manifesta 16 einen Raum für die Diskussion und das Experimentieren mit neuen Konzepten bieten, die sowohl kulturelle als auch gesellschaftliche Aspekte vereinen. Manifesta16.org dokumentiert diese aufregende Entwicklung und zeigt auf, wie Kultur als Motor für gesellschaftliche Veränderungen wirken kann.