Höxter erhebt Stimmen: Rettung der Bahn-Agentur vor dem Aus!

Die Bahn-Agentur in Höxter steht vor dem Aus, persönliche Beratung soll ab 2026 entfallen. Bürgermeister fordert Erhalt.

Die Bahn-Agentur in Höxter steht vor dem Aus, persönliche Beratung soll ab 2026 entfallen. Bürgermeister fordert Erhalt.
Die Bahn-Agentur in Höxter steht vor dem Aus, persönliche Beratung soll ab 2026 entfallen. Bürgermeister fordert Erhalt.

Höxter erhebt Stimmen: Rettung der Bahn-Agentur vor dem Aus!

In Höxter brodelt es an der Bahnfront. Die Agentur vor Ort kämpft ums Überleben, denn der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat die Pläne bekannt gegeben, ab Januar 2026 den Ticketverkauf nur noch über Automaten anzubieten. Das bedeutet keine persönliche Beratung mehr, was nicht nur die Kunden verärgert, sondern auch die lokale Wirtschaft gefährdet. Bürgermeister Daniel Hartmann hat bereits im Juli einen eindringlichen Brief an den NWL geschrieben, doch auf eine Antwort wartet er bis heute vergeblich. Er mahnt den Erhalt des persönlichen Zugangs, insbesondere für eine Stadt wie Höxter, die touristisch hoch im Kurs steht und auf eine gute Anbindung angewiesen ist. Laut Radio Hochstift gibt es am Bahnhof Höxter Rathaus täglich mehr als 1.000 Ein- und Ausstiege.

Auf das leidige Thema der geplanten Schließungen und Vergütungskürzungen macht auch Axel Struckmeier, Betreiber der DB-Agentur in Höxter, aufmerksam. Ab 1. Januar wird die Deutsche Bahn die Vertriebsprovisionen kürzen, was laut Struckmeier die Servicequalität herabsetzen könnte. Zwar ist der Standort Höxter momentan nicht akkut von einer Schließung betroffen, doch reduzierte Öffnungszeiten stehen bereits im Raum. Der Bahnhof, der wochentags von 6.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 18.30 Uhr geöffnet ist, könnte bald weniger Benutzern zur Verfügung stehen, was natürlich niemandem Recht ist. Das zeigt sich auch in der aktiven Unterschriftensammlung, die derzeit im Bahnhof ausliegt und unterstreicht, wie sehr die Kunden an einem persönlichen Ansprechpartner interessiert sind, wie das Westfalen Blatt berichtet.

Klimawandel und Mobilitätswende

Vor diesem Hintergrund muss auch die Rolle des öffentlichen Personennahverkehrs betrachtet werden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) informiert, dass seit 2022 die Fahrgastzahlen wieder steigen, nachdem sie infolge der Corona-Pandemie gesunken waren. Täglich befördern Busse und Bahnen in Deutschland rund 26 Millionen Menschen und sparen dabei 10 Millionen Tonnen Treibhausgase ein. Angesichts der aktuellen Klimakrise wird der Umstieg auf Bus und Bahn immer wichtiger. Indem mehr Menschen den ÖPNV nutzen, werden nicht nur die Straßen entlastet – es trägt auch aktiv zum Klimaschutz bei. Den VDV-Mitgliedsunternehmen gelang es im Jahr 2023, über 9,4 Milliarden Fahrgäste zu befördern, was die Bedeutung eines gut funktionierenden Nahverkehrsnetzwerkes unterstreicht.

Die Probleme an den Bahnhöfen in Höxter könnten also nicht nur regionale, sondern auch überregionale Auswirkungen haben. Struckmeier hebt hervor, wie wichtig der Erhalt der Bahn als Verkehrsmittel für die Gesellschaft ist, vor allem im Kontext des Klimawandels. Schließlich ist eine gut ausgebaute Infrastruktur die Grundlage für eine nachhaltige Mobilitätswende.

Öffentliche Mobilität im Fokus

Die Entwicklung der Bahn-Agenturen in Höxter ist dabei ein Mikrokosmos für die Herausforderungen, vor denen der ÖPNV in ganz Deutschland steht. Mit täglich 1.000 Ein- und Ausstiegen am Bahnhof Höxter Rathaus zeigt sich, dass die Nachfrage nach öffentlichem Verkehr hoch ist. Bürgermeister Hartmann fordert daher, dass die Beratung vor Ort erhalten bleibt. Dies könnte helfen, den Umstieg auf Busse und Bahnen zu fördern und die Region zu stärken. Lösungen müssen gefunden werden, um den Service zu sichern und einen qualitativ hohen Standard anzubieten.

Die Zeichen der Zeit sind klar: Um im Wettbewerb um Passagierzahlen zu bestehen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, bedarf es eines Umdenkens im Bereich der Nahverkehrsorganisation. Die Initiative von Bürgermeister Hartmann und die Unterschriftensammlung am Bahnhof sind Schritte in die richtige Richtung, um die Bevölkerung auch in Zukunft zum Fahren mit dem Zug und Bus zu animieren.