SPD kämpft gegen Wohnbau auf historischem Friedhof im Halderner Feld

Die SPD in Rees lehnt die Bebauung des ehemaligen Friedhofs im Halderner Feld ab und fordert alternative Lösungen zur Wohnraumschaffung.

Die SPD in Rees lehnt die Bebauung des ehemaligen Friedhofs im Halderner Feld ab und fordert alternative Lösungen zur Wohnraumschaffung.
Die SPD in Rees lehnt die Bebauung des ehemaligen Friedhofs im Halderner Feld ab und fordert alternative Lösungen zur Wohnraumschaffung.

SPD kämpft gegen Wohnbau auf historischem Friedhof im Halderner Feld

Die Diskussion rund um die Bebauung des ehemaligen evangelischen Friedhofsgeländes im Halderner Feld nimmt immer konkretere Formen an. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Rees hat sich deutlich gegen die Pläne eines Investors ausgesprochen, der dort ein zweistöckiges Wohngebäude errichten möchte. Dies berichtet Lokalklick.

Obwohl die SPD den Bedarf an Wohnraum im Ortsteil Haldern anerkennt, appellieren die Vertreter der Partei an die Verantwortlichen, zuerst alternative Bebauungsmöglichkeiten zu prüfen. Besonders Ratsherr Bodo Wißen sieht die Entwicklung des parkähnlichen Geländes als kritisch an und fordert, dass keine Bebauung erfolgt, bevor alle Optionen ausgeschöpft sind.

Beeindruckendes Kleinod im Fokus

Harry Schulz und Heinz Dähn, die sich vor der Fraktionssitzung vor Ort ein bild gemacht haben, beschreiben das Gelände als ein wahres „Kleinod“. Dähn plädiert dafür, die Fläche als Park und Erholungsgebiet zu entwickeln. Schulz hingegen hebt hervor, dass angesichts des Klimawandels ein erhöhter Bedarf an Schatten durch alte Bäume sowie geeigneten Versickerungsmöglichkeiten für Starkregen gegeben ist.

Die SPD-Fraktion äußert zudem Bedenken hinsichtlich der rechtlichen Grundlagen für das Bauvorhaben gemäß § 34 Baugesetzbuch. Wichtige Kriterien wie die Erhaltung des Ortsbildes und gesunde Wohnverhältnisse seien nicht ausreichend berücksichtigt worden. Peter Friedmann, Fraktionsvorsitzender, bringt ethische Bedenken ins Spiel und spricht sich gegen eine Wohnbelegung auf einem Friedhof aus, wünscht sich stattdessen die Erhaltung der Grünfläche.

Grüne Oasen in städtischen Räumen

Doch das Thema Friedhöfe ist nicht nur lokal von Bedeutung. Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erfasst die aktuelle Situation des Friedhofswesens in deutschen Städten und beleuchtet, dass Friedhöfe nicht nur Orte der Andacht und des Gedenkens sind, sondern auch einen wichtigen Teil der kommunalen Grünstruktur bilden. Dies verdeutlicht BBSR.

Mit etwa 32.000 Friedhöfen in Deutschland, die rund 32 Millionen Gräber beherbergen, stehen Gemeinden vor der Herausforderung, diese Flächen als grüne Oasen zu erhalten, während gleichzeitig gesellschaftliche Veränderungen den Bedarf an klassischen Bestattungsformen verringern. Angesichts der erwarteten Zunahme hochbetagter Menschen in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten erfordert dies ein Umdenken sowie Strategien zur Friedhofsentwicklung.

Städte stehen vor der Aufgabe, nachhaltig zu wachsen und den Flächenverbrauch zu minimieren. Diese Sichtweise teilen auch Initiativen wie die Grünen in Walldorf, die im Rahmen ihres Projekts „Walldorf 2050“ den ökologischen Aspekt der Stadtentwicklung in den Vordergrund rücken. Die Integration von Grünflächen ist essenziell, um den Lebensraum auch für zukünftige Generationen zu sichern, was auf den Webseiten der Grünen nachzulesen ist.

Ein zentrales Ziel ist die Schaffung einer gesünderen Umwelt, die durch Parks und nachhaltige Freiräume geprägt ist. Diese Aspekte sind besonders relevant, wenn es darum geht, in den urbanen Räumen das Gleichgewicht zwischen Bautätigkeit und Erhaltung von Natur und Erholung zu finden. Angesichts dieser Herausforderungen gilt es, kreative Lösungen zu finden, die nicht nur beim Wohnungsbau, sondern auch beim Erhalt wertvoller Flächen wie dem Halderner Feld von Bedeutung sind.