Abzocke auf Kölner Parkplätzen: 65 Euro Strafe trotz Ticket!

Parkticket in Köln: 25-jährige Leverkusenerin erhält 65 Euro Strafe. Diskussion über unklare Parkbedingungen und Beschwerden.

Parkticket in Köln: 25-jährige Leverkusenerin erhält 65 Euro Strafe. Diskussion über unklare Parkbedingungen und Beschwerden.
Parkticket in Köln: 25-jährige Leverkusenerin erhält 65 Euro Strafe. Diskussion über unklare Parkbedingungen und Beschwerden.

Abzocke auf Kölner Parkplätzen: 65 Euro Strafe trotz Ticket!

Leonie Fischer, 25 Jahre alt, aus Leverkusen, erlebte am Felix-Rexhausen-Platz in der Nähe des Breslauer Platzes die Überraschung des Tages. Nachdem sie brav ein Parkticket für eine Stunde gezogen und ihr Auto abgeschlossen hatte, kehrte sie zurück und fand einen Strafzettel über satte 65 Euro vor – wegen „fremdem Parkschein“. Was sie nicht wusste: Der Parkplatz wird von Contipark, im Auftrag der Deutschen Bahn, bewirtschaftet, während direkt gegenüber öffentliche Parkplätze der Stadt Köln auf ihren Einsatz warteten.

Wie Leonie Fischer zeigen viele Nutzer auf Google Maps ihre Unzufriedenheit mit den Abzockmethoden an den Parkplätzen und berichteten von ähnlichen Erfahrungen. Insbesondere die unzureichende Beschilderung sorgt für Verwirrung. Besonders ärgerlich: Ein kleiner Aufkleber am städtischen Automaten, der darauf hinweist, dass das Ticket „nicht für die Platzfläche der DB“ gilt, wird oft entfernt oder übersehen. Ein Stadtsprecher hatte bereits vor zwei Jahren zugesichert, dass das Problem bekannt sei, doch seitdem hat sich wenig getan. Das zeigt auch die Antwort von Contipark, die auf ein Hinweisschild über dem Parkautomaten verweisen und keine weiteren Maßnahmen für nötig erachten.

Klare Regeln nötig

Die Stadt prüft zwar mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Parkplatzsituation, doch bisher fehlen Fortschritte in dieser Sache. Contipark ist nicht nur in Köln aktiv, sondern betreibt auch knapp 120 Parkhäuser und Parkplätze in vielen deutschen Städten, viele davon in direkter Nähe von Bahnhöfen und Flughäfen. Doch die Beschwerdeflut reißt nicht ab – Autofahrer sind genervt von hohen Gebühren und damit verbundenen Strafen. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat bereits rechtliche Schritte gegen Contipark unternommen.

Für viele dürfte das Urteil des Landgerichts Berlin von Bedeutung sein, das entschied, dass die Drohung mit Strafen, Parkkrallen oder Abschleppen als unverhältnismäßig gilt. Die entsprechenden Klauseln dürfen von Contipark nicht mehr verwendet werden, was den betroffenen Autofahrern zumindest ein wenig Hoffnung geben könnte. Diese Aussichten kommen Leonie Fischer zugute, die dem Knöllchen widersprochen hat und die 65 Euro nicht einfach so überweisen möchte. Ihr Erfolg wird jedoch davon abhängen, wie transparent die Parkbedingungen kommuniziert werden.

Verbraucherschutz im Fokus

Zusätzlich gibt es zahlreiche Beschwerden über hohe Parkgebühren, wie sie auch die Tests von Verbraucherschutzorganisationen zeigen. Kunden, die einfach nur ihren Parkplatz nutzen wollen, müssen oft mit übertriebenen Strafen rechnen, selbst wenn sie die gebuchte Parkzeit nur um wenige Minuten überziehen. Das Gefühl, beim Parken in eine Falle zu tappen, ist weit verbreitet und sollte dringend angegangen werden.

Fischer und viele andere Autofahrer warten also auf eine Klärung der Situation. Solange die verschiedenen Betreiber und deren Parkbedingungen nicht klar und deutlich gekennzeichnet sind, bleibt die Unsicherheit beim Parken ein Thema, das viele Kölner und Besucher beschäftigt. Wer also das nächste Mal sein Auto am Hauptbahnhof parken möchte, sollte bereit sein, die Augen gut offen zu halten und sich über die jeweiligen Bedingung genau zu informieren.