Die Rolltreppe: Revolution des urbanen Lebens seit 1925 in Köln
Entdecken Sie die Geschichte der Rolltreppe, die 1925 in Köln eingeführt wurde, und ihren globalen Einfluss auf Mobilität.

Die Rolltreppe: Revolution des urbanen Lebens seit 1925 in Köln
Die Einführung der Rolltreppe im Jahr 1925 war ein Meilenstein in der Geschichte der modernen Mobilität. In Köln wurde die erste Rolltreppe im Kaufhaus Tietz installiert und eröffnete den Bürgern eine neue Dimension des urbanen Lebens. Wie Welt berichtet, wurden noch im selben Jahr auch in Berlin und München Rolltreppen in Betrieb genommen, wobei in der deutschen Hauptstadt zunächst ein Liftboy den Kunden zur Seite stand. Diese Innovation revolutionierte die Möglichkeit, sich ohne große Anstrengung im städtischen Raum zu bewegen und galten als Ausdruck einer dynamischen, urbanen Gesellschaft.
Ursprünglich wurde die erste Rolltreppe Ende des 19. Jahrhunderts von Jesse W. Reno in den USA erfunden und 1892 patentiert. Ihr erster Einsatz fand im Vergnügungspark Coney Island in New York statt. Die Ausbreitung der Rolltreppen fußte auf ihrem Potenzial, große Menschenmengen zu steuern, was in der Tat eine der großen Herausforderungen in der aufkommenden urbanen Umwelt darstellte. In Deutschland sind heute etwa 39.000 Rolltreppen im Einsatz, offiziell auch als „Fahrtreppen“ bezeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie sogar zum Symbol des Wirtschaftswunders in der Bundesrepublik.
Städtische Transformation und soziale Gerechtigkeit
Besonders bemerkenswert ist, wie Rolltreppen nicht nur praktische, sondern auch soziale Funktionen erfüllen können. Ein ganz anderes, aber ebenso faszinierendes Beispiel findet sich in Medellín, Kolumbien. Wie Plough beschreibt, führten die gewaltgeprägte Vergangenheit und die Kontrolle durch bewaffnete Gruppen in der Comuna 13 dazu, dass städtebauliche Maßnahmen dringend notwendig waren. Unter dem Bürgermeister Sergio Fajardo wurden in diesem Viertel 2011 Freiluftrolltreppen installiert, um die Zugänglichkeit zu verbessern und die Integration der Einwohner zu fördern.
Die Rolltreppen, die am 25. Dezember 2011 eingeweiht wurden, sind heute eine Touristenattraktion und stärken die Identität der Bewohner, die durch Kunst und Geschichten ihre schmerzliche Vergangenheit reflektieren. Angezogen von der kulturellen Vielfalt verzeichnete die Region 2018 etwa 170.000 Besucher, wobei 70 Prozent aus dem Ausland stammten. Die Mordrate in Medellín sank zwischen 1991 und 2014 um beeindruckende 80 Prozent, was teilweise auf solche sozialen Initiativen zurückgeführt wird.
Ein Blick auf die globale Rolltreppenlandschaft
Rolltreppen sind zu einem unverzichtbaren Bestandteil des städtischen Lebens geworden. In Städten wie London und Moskau sind sie besonders prominent, da dort die U-Bahn-Stationen oft tief im Untergrund liegen.Ein solches Beispiel aus Medellín zeigt, wie die Technik nicht nur das Leben der Menschen erleichtert, sondern auch als Symbol für Wandel und Hoffnung dienen kann. Hier gilt es, nicht nur den physischen Aufstieg zu betrachten, sondern auch die sozialen Dimensionen des Fortschritts zu würdigen.
Wie sich zeigt, können Rolltreppen viel mehr sein als nur mechanische Hilfsmittel. Sie stehen für den Fortschritt einer Gesellschaft, für urbanes Leben ohne Anstrengung und die Chance, Gemeinschaften zu transformieren. Ob in Köln, Berlin oder Medellín – die „fahrenden Treppen“ bleiben ein faszinierendes Element unserer Städte.