Explosion in Köln: Wiederholung einer Mafia-Fehde im Drogenmilieu?

Explosion in Köln: Am 19. Juni 2025 ein schwerer Vorfall in einem Restaurant. Ermittlungen zu mutmaßlichem Drogendeal und Mocro-Mafia.

Explosion in Köln: Am 19. Juni 2025 ein schwerer Vorfall in einem Restaurant. Ermittlungen zu mutmaßlichem Drogendeal und Mocro-Mafia.
Explosion in Köln: Am 19. Juni 2025 ein schwerer Vorfall in einem Restaurant. Ermittlungen zu mutmaßlichem Drogendeal und Mocro-Mafia.

Explosion in Köln: Wiederholung einer Mafia-Fehde im Drogenmilieu?

In der Nacht zum 19. Juni 2025 kam es in Köln-Kalk zu einer heftigen Explosion, die einer gefährlichen Situation gleichkommt. Gegen 4.30 Uhr detonierte ein nicht identifizierter Sprengsatz im Eingangsbereich eines Restaurants an der Ecke Deutz-Kalker Straße und Deutzer Ring. Die Explosion war so stark, dass Fensterscheiben zerbarsten und Stühle auf den Gehweg flogend. Glücklicherweise war das Lokal zum Zeitpunkt der Explosion leer, sodass es keine Verletzten gab. Noch ist unklar, ob die zwei Männer, die nach dem Vorfall in Richtung der Technischen Hochschule Deutz flüchteten, Tatverdächtige oder mögliche Zeugen sind. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und den Tatort weiträumig abgesperrt, während Spurensicherungsexperten vor Ort sind.

Besonders brisant ist der mögliche Zusammenhang mit organisiertem Verbrechen. Bereits im September 2024 warnte die Polizei vor einem Bandenkrieg in Zusammenhang mit Explosionen in Köln. Offenbar scheinen die jüngsten Vorfälle mit der sogenannten „Mocro-Mafia“ in Verbindung zu stehen. Diese niederländische Drogenhändlergruppe ist in Deutschland zunehmend aktiv und könnte hinter diesem Anschlag stecken. Der Westen berichtet, dass die Ermittler von einem missglückten Drogendeal als Auslöser für die Anschläge ausgehen.

Der Drogendeal und seine Folgen

Dem Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer zufolge geht es um einen Betrag von 300 Kilogramm Cannabis, die mutmaßlich bei einem Drogendeal nicht bezahlt wurden. Eine Gruppierung, die um das Geld geprellt wurde, versucht nun, das Cannabis zurückzubekommen oder Schadenersatz zu fordern. Verdächtigt werden Drogenhändler aus den Niederlanden. WDR berichtet, dass es unklar sei, ob alle Explosionen auf das Konto derselben Bande gehen. So gab es bereits Verwirrung über andere Vorfälle in der Stadt, bei denen zeitweise eine Verbindung zu diesen Drogenhändler-Kriegen vermutet wurde.

Im vergangenen Jahr gab es unter anderem Schüsse auf ein Uhrengeschäft im Stadtteil Niehl, die ursprünglich mit den Explosionen in Verbindung gebracht wurden. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass dieser Vorfall auf Streitigkeiten im Rockermilieu zurückzuführen ist. Auch wenn einige Explosionen in Köln nicht dem Drogenmilieu zugeordnet werden können, bleibt die Sorge groß, dass kriminelle Elemente die Situation für ihre eigenen Zwecke ausnutzen könnten. In den Niederlanden, wo die Mocro-Mafia ihren Ursprung hat, kommt es jährlich zu 500 bis 600 Explosionen, viele davon sind mit dem Drogenhandel in Verbindung zu bringen, wie der Kriminologe Cyrille Fijnaut erklärt.

Die Fahndung läuft

Polizei Köln hat ein Fahndungsfoto des mutmaßlichen Bombenlegers veröffentlicht und bittet die Bevölkerung um Hinweise. Laut der Beschreibung ist der Verdächtige etwa 1,80 Meter groß, schlank und trug zum Zeitpunkt der Flucht eine Jogginghose sowie einen Hoodie. Anonyme Hinweise können direkt bei der Polizei abgegeben werden. Die Atmosphäre in Köln ist angespannt, die Bürger sind besorgt über die heftigen Auseinandersetzungen im Drogenmilieu und den daraus resultierenden Folgen.

Die letzten Ereignisse zeigen deutlich, dass die Mocro-Mafia immer mehr Einfluss in Deutschland gewinnt. Für die Kölner Bevölkerung bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob es der Polizei gelingt, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Spiegel berichtet, dass diese Entwicklungen auch über Köln hinaus Beachtung finden.