Köln in Trauer: Zoo lässt zwei Löwenbabys aus Tierschutz einschläfern

Im Kölner Zoo wurden zwei Löwenbabys nach der Geburt eingeschläfert, um Leiden zu vermeiden. Tierschutzorganisationen kritisieren die Zuchtpraxis.

Im Kölner Zoo wurden zwei Löwenbabys nach der Geburt eingeschläfert, um Leiden zu vermeiden. Tierschutzorganisationen kritisieren die Zuchtpraxis.
Im Kölner Zoo wurden zwei Löwenbabys nach der Geburt eingeschläfert, um Leiden zu vermeiden. Tierschutzorganisationen kritisieren die Zuchtpraxis.

Köln in Trauer: Zoo lässt zwei Löwenbabys aus Tierschutz einschläfern

Im Kölner Zoo sorgte eine tragische Entscheidung für Aufsehen: Zwei Löwenbabys mussten kurz nach ihrer Geburt eingeschläfert werden. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um den entkräfteten Jungtieren unnötiges Leid zu ersparen. Löwenmutter „Gina“ hatte Schwierigkeiten, sich um ihre Neugeborenen zu kümmern. Trotz der Hoffnung, dass eines der Babys Milch trinken konnte, fiel die Entscheidung schwer und wurde nach Abwägungen von Biologen und tiermedizinischen Fachleuten getroffen, wie Welt berichtet.

Die beiden Tiere, ein männliches und ein weibliches Jungtier, kamen Anfang vergangener Woche zur Welt. Die Zooleitung hatte gehofft, dass sich „Gina“ nach einer Trennung von ihren älteren Jungtieren, die im Januar 2024 geboren wurden, besser um die neuen Babys kümmern würde. Diese Maßnahme sollte der Löwin helfen, sich auf die anstehenden Herausforderungen der Aufzucht besser zu konzentrieren.

Kontroversen um Zuchtpraktiken

Die Entscheidung zur Einschläferung wirft Fragen auf, insbesondere in Zusammenhang mit den Zuchtpraktiken im Zoo. Tierschutzorganisationen wie PETA kritisieren diese als „Fließbandzucht“ und fordern ein Umdenken. Sie bemängeln, dass die Löwin „Gina“ erneut zur Geburt gezwungen wurde, während die Neugeborenen getötet werden müssen, was die Zuchtpolitik des Zoos als „verantwortungslos“ kennzeichnet. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, sieht die Entscheidung gegen eine Handaufzucht als Teil einer Marketingstrategie und fordert mehr Platz für gezüchteten Nachwuchs, da handaufgezogene Löwen oft kein natürliches Sozialverhalten entwickeln.

Im Hinblick auf zukünftige Würfe plant der Zoo, im Herbst 2024 erneut Löwenbabys zur Welt kommen zu lassen. Dabei wird argumentiert, dass die älteren Jungtiere bis dahin eigenständiger seien, was die Überlebenschancen des neuen Wurfs steigern soll. Die Kritik an der geplanten Aufzucht ist jedoch nicht zu übersehen, da viele Stimmen fordern, die natürliche Entwicklung der Tiere mehr zu respektieren.

Zoos im Wandel

In Zeiten, in denen Zoos zunehmend unter die Lupe genommen werden, ist es wichtig, auch den Kontext der tiergärtnerischen Bemühungen zu betrachten. Die Zeiten, in denen Tiere in kahlen Käfigen und schlechten Bedingungen gehalten wurden, sind in den meisten Ländern vorbei. Nachhaltige Praktiken, wie die Reduzierung von Wasser- und Energieverbrauch sowie effektives Abfallmanagement, stehen im Fokus vieler Einrichtungen. Zoos positionieren sich nicht nur als Orte zur Unterhaltung, sondern auch als Zentren für Bildung und Umweltschutz, wie tierschutzvereine.de aufzeigt. Diese Entwicklung wird durch internationale Akkreditierungen, wie die von der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA), unterstützt, die das Engagement für Tierschutz und Qualität bescheinigen.

Die öffentliche Meinung wird immer schneller aus den sozialen Medien und von Verbraucherwünschen beeinflusst. Immer mehr Besucher legen Wert auf прозрачность und Nachhaltigkeit, was die Praktiken der Zoos weiter prägen wird. In Köln zeigt sich, wie delikat das Gleichgewicht zwischen artgerechter Haltung und den Herausforderungen der Zucht ist, insbesondere im Licht dieser traurigen Entscheidung.

Es bleibt abzuwarten, wie die kommenden Monate und die geplante neue Zucht im Kölner Zoo verlaufen werden, während die Diskussion um den Umgang mit Tieren in gefangenschaft gehaltener Umgebung weitergeht.