Kommt die Telemedizin zur Blutspende? Grüne fordern Reformen!

Grüne fordern Reformen für Blutspenden in Köln, betonen Telemedizin als Lösung trotz Sicherheitsbedenken.

Grüne fordern Reformen für Blutspenden in Köln, betonen Telemedizin als Lösung trotz Sicherheitsbedenken.
Grüne fordern Reformen für Blutspenden in Köln, betonen Telemedizin als Lösung trotz Sicherheitsbedenken.

Kommt die Telemedizin zur Blutspende? Grüne fordern Reformen!

In Köln und der umliegenden Region wird aktuell über die umstrittene Zukunft der Blutspende diskutiert. Insbesondere im Sommer, wenn viele Spender im Urlaub sind, besteht die Gefahr, dass die Blutvorräte knapp werden. Laut einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeiger ist der Lagerbestand an Blutspenden an der Uniklinik Köln lediglich für etwa drei Tage ausreichend und die Nachfrage nach bestimmten Blutgruppen, insbesondere der universell kompatiblen Blood Group 0, ist hoch. Um dieser Situation entgegenzuwirken, fordern die Grünen eine Vereinfachung der Voraussetzungen für Blutspenden.

Die Gesetzesänderung von 2023 hat den Ärzten ermöglicht, Spenden per Video zu begleiten. Doch dieser Schritt ist nicht ohne Kontroversen – Janosch Dahmen, der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, drängt auf eine klare Umsetzung durch die Bundesärztekammer und das Bundesministerium für Gesundheit. Beachten sollte man, dass die Bundesärztekammer zu einem Verordnungsentwurf von 2024 kritische Anmerkungen geäußert hat. Ungeklärte Haftungsfragen führten dazu, dass die Verordnung bisher nicht umgesetzt wurde.

Telemedizin als mögliche Lösung

Der Einsatz von Telemedizin wird als Chance gesehen, um den Blutspendeprozess zu erleichtern und Fachkräftemangel zu begegnen, insbesondere in ländlichen Regionen. Das Portal Telmedicon beschreibt einen Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit, welcher die Nutzung telemedizinischer Verfahren regelt. Demnach sollen diese Verfahren mit zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen verbunden werden, um die Spendersicherheit zu garantieren. Telemedizin ist ein heiß diskutiertes Thema: Während einige die Chancen sehen, warnen Experten wie Dr. Sven Peine von der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie vor möglichen Sicherheitsrisiken durch die fehlende physische Anwesenheit von Ärzten.

Einziger Wermutstropfen ist, dass notwendige Standards und Anforderungen für den Einsatz dieser Technologien seitens der Bundesärztekammer noch ausgearbeitet werden müssen. Kritiker äußern auch, dass ohne eine physische Untersuchung vor Ort das Vertrauen in die Spende gefährdet sein könnte, was insbesondere Erstspender betreffen könnte. Ein weiterer Teil des Debattenpuzzles ist der drohende Rückgang aktiver Blutspender in den nächsten Jahren.

Spender besonders gefragt

Das Healthcare Digital zeigt auf: „Die Beurteilung des Gesundheitszustands per Video ist eingeschränkt“ und es bedarf evidenzbasierter Studien zur Wirksamkeit des neuen Ansatzes. Aktuell wird die Blutversorgung in Deutschland grundsätzlich als stabil angesehen, doch der Bedarf könnte in naher Zukunft einige Änderungen erfordern, um Engpässe zu vermeiden. Wer einen Beitrag leisten möchte, ist herzlich eingeladen, als Spender aktiv zu werden.

Gerade in den heißen Sommermonaten und auf der Suche nach Lösungen, die sowohl die Sicherheit der Spender als auch die Versorgung verbessern, stehen alle Beteiligten in der Pflicht, kluge Antworten auf diese gesellschaftlichen Herausforderungen zu finden. Bleibt zu hoffen, dass schnell Lösungen gefunden werden, damit der wichtige Bereich der Blutspende in Köln und darüber hinaus gesichert bleibt.