Aufregung in Krefeld: Hakenkreuz um Stolpersteine sorgt für Entsetzen!

Aufregung in Krefeld: Hakenkreuz um Stolpersteine sorgt für Entsetzen!
Am Donnerstag, den 17. Juli 2025, ereignete sich in Krefeld ein Vorfall, der die lokale Erinnerungskultur in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Ein aufmerksamer Bürger meldete über die Maak et-App, dass in der Bogenstraße eine Hakenkreuzform rund um Stolpersteine zu sehen sei. Diese besondere Art von Gedenksteinen wurde eingerichtet, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern und stehen oft vor den ehemaligen Wohnorten der Betroffenen. In ganz Deutschland und darüber hinaus gibt es inzwischen über 70.000 Stolpersteine, die als dezentrale Denkmäler fungieren, wie Deutschlandfunk berichtet.
Der Kommunalbetrieb Krefeld (KBK) reagierte zügig auf den Hinweis und entsandte ein Team zur Bogenstraße. Bei der Begutachtung stellte das Team fest, dass die Einfassung der Gedenktafeln nicht im Rahmen der normalen KBK-Praktiken vorgenommen worden war. Der übliche Standard sieht vor, Stolpersteine in Kleinpflastersteinen einzubetten, während hier größere Steine und eine Einbettung in 10 bis 15 Zentimeter Beton verwendet wurden. Dies erforderte den Einsatz von schwerem Gerät, um die Steine zu entfernen. Die Abweichungen von den gängigen Praktiken werfen Fragen auf und sorgen für Verwirrung im Umgang mit diesen wichtigen Erinnerungszeichen.
Ein trauriges Beispiel in Gera
Ein weiterer trauriger Vorfall zeigt, dass der Missbrauch von Stolpersteinen nicht nur in Krefeld vorkommt. In Gera wurde der Stolperstein für den NS-Gegner Aloys Scholze, einen katholischen Priester, mit einem Hakenkreuz beschmiert. Scholze war bekannt für seinen mutigen Widerstand gegen das NS-Regime und half verfolgten Menschen, darunter dem SPD-Politiker Helmut Klotz, bei der Flucht. Er wurde im Mai 1941 verhaftet und starb 1942 im KZ Dachau. Diese Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, das Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus aufrechtzuerhalten und zu schützen, wie Katholisch.de berichtet.
Erinnerungskultur im Wandel
Die Diskussion um Stolpersteine ist in Deutschland nach wie vor umstritten. Während einige Menschen die Initiative als wichtige Möglichkeit sehen, den Opfern ein Gesicht zu geben und deren Geschichten zu erzählen, gibt es auch Kritik. Diese bezieht sich etwa auf die Frage, wie die Erinnerungsarbeit fortgeführt wird und ob die Singularität der Opfer in den großen Kontext des Holocausts eingeordnet wird. Auch in Polen gibt es Vorbehalte gegenüber den Stolpersteinen, da diese aus dem Land der Täter stammen und die Erinnerung an den Holocaust sich stark auf die Orte der Verbrechen konzentriert.
Insgesamt bleibt die Frage offen, wie Stolpersteine als Erinnerungsform weiterhin wirken können. Sie motivieren viele Jugendliche dazu, sich mit Geschichte auseinanderzusetzen, aber die aufklärerische Wirkung wird durch unbeantwortete Fragen zu Tätern und der gesellschaftlichen Verstrickung eingeschränkt. Die Vorfälle in Krefeld und Gera machen deutlich, dass hier noch viel Arbeit vor uns liegt.