Krefeld feiert CSD: Vielfalt trotz Sicherheitsängsten und Protesten!

Krefeld feiert CSD: Vielfalt trotz Sicherheitsängsten und Protesten!
Der Christopher Street Day (CSD) in Krefeld steht vor seiner sechsten Auflage, und die Vorfreude ist groß. Doch hinter der bunten Fassade der Veranstaltung verstecken sich ernsthafte Sicherheitsbedenken. Aus Furcht vor Übergriffen haben die Veranstalter sich entschieden, den Zugweg der Parade nicht im Voraus bekanntzugeben. Diese Maßnahme unterstreicht die aktuelle Lage und ist eine Antwort auf die verstörenden und beängstigenden Kommentare in sozialen Medien zu diesem Event. Einige dieser Kommentare stammen zwar nicht von Krefeldern, tragen jedoch zur angespannten Stimmung bei, indem sie queere Menschen für die Übergriffe verantwortlich machen.
Der CSD in Krefeld ist mehr als nur eine bunte Feier. „Die Teilnehmer demonstrieren für das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit“, erklärt ein Sprecher der Veranstalter, was das Event zu einer bedeutenden politischen Plattform macht. Trotz der Anspannung betonen die Organisatoren, dass die Veranstaltung eine große Party ist – nicht als verbissene Demonstration gedacht, sondern als Feier der Vielfalt und Toleranz.
Die Wurzeln des CSD in Krefeld
Die Idee, einen CSD in Krefeld zu veranstalten, hatte Levent Sirkal, inspiriert von ähnlichen Paraden in Städten wie Mönchengladbach und Essen. „Im Frühling 2019 haben wir uns dann schließlich geeinigt, dass 2020 der erste CSD in Krefeld stattfinden soll“, blickt Sirkal zurück. Das Gründungstreffen fand genau ein Jahr vor dem ersten CSD statt, und tatkräftige Unterstützung kam von René Sellmer, dem ehemaligen Krefelder Karnevalsprinzen, sowie von der KG Rosa Jecken.
Ein wichtiger Motor hinter dem CSD ist das Engagement der Gemeinschaft. Emma Sillekens und das Team von „Together Krefeld“, einem Treffpunkt für queere Jugendliche, sind ebenfalls Teil des Planungsteams und bringen frischen Wind in die Organisation. Ihre Vernetzung mit bereits erfolgreichen Veranstaltungen wie dem Roza Jaar hat dazu beigetragen, das Bewusstsein und die Sichtbarkeit von LGBTQ+ Menschen in der Stadt zu stärken.
Ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz
Trotz der Herausforderungen, mit denen der CSD konfrontiert ist, gibt es auch positive Signale. Die Mehrheit des Krefelder Rates steht hinter der Regenbogenflagge, die als wichtiges Symbol für die queere Gemeinschaft angesehen wird. Der Versuch einer politischen Partei, die Flagge am Rathaus zu unterdrücken, scheiterte und zeigt, dass die Offenheit und Vielfalt in Krefeld tief verwurzelt sind.
Die Veranstalter des CSD hoffen auf eine hohe Besucherzahl, um damit ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen. Krefeld hat eine Geschichte, die von Offenheit geprägt ist und zur wirtschaftlichen Blüte der Stadt beigetragen hat. Es bleibt zu hoffen, dass diese Tradition auch beim bevorstehenden CSD weiterlebt, und die Besucher vor allem in der Vielfalt Kraft und Zusammenhalt finden.