Wiesbaden startet innovatives Drug-Checking-Projekt für mehr Sicherheit!
Wiesbaden startet am 23.09.2025 ein Pilotprojekt für Drug Checking zur Schadensminimierung im Nachtleben. Anonyme Substanzanalysen bieten Risikoaufklärung.

Wiesbaden startet innovatives Drug-Checking-Projekt für mehr Sicherheit!
In Wiesbaden startet heute ein wegweisendes Pilotprojekt, das die Drogenpolitik in der Stadt revolutionieren könnte. Die Einführung von Drug Checking bietet Konsumierenden die Möglichkeit, ihre Substanzen anonym auf Inhaltsstoffe und Wirkstoffgehalt zu analysieren. Das Projekt wird vom städtischen Gesundheitsamt in Zusammenarbeit mit mehreren Organisationen wie dem Suchthilfezentrum Wiesbaden und der Caritas durchgeführt. Ziel ist es, Gesundheitsrisiken zu reduzieren und eine aufklärende Betreuung zu gewährleisten, wie wiesbaden-lebt.de berichtet.
Das Drug Checking ist ein cleverer Schachzug, denn es lenkt die Aufmerksamkeit auf die Realität des Drogenkonsums und geht auf die Bedürfnisse der Betroffenen ein. Besucher:innen erhalten nicht nur die Analyse ihrer Drogen, sondern auch wertvolle Beratung zu Risiken und Safer-Use-Empfehlungen. Mit diesen Informationen sollen sie befähigt werden, verantwortungsvollere Entscheidungen zu treffen. „Das Projekt soll Konsumierende über Wirkstoffe und mögliche Beimischungen aufklären und Gesundheitsrisiken reduzieren“, erklärt das Gesundheitsamt in einer Mitteilung. Dies wird durch chemische Untersuchungen, die mittels moderner Infrarot-Spektroskopie durchgeführt werden, erreicht.
Sechs Ziele, die überzeugen
Das Modellprojekt hat sich sechs Hauptziele gesetzt:
- Reduktion gesundheitlicher Risiken durch chemische Analysen von Substanzen.
- Aufklärung und Stärkung des Risikobewusstseins durch persönliche Beratungsgespräche.
- Niedrigschwelliger Zugang zur Suchthilfe für Konsumierende.
- Stärkung einer verantwortungsvollen Clubkultur im Umgang mit Risiken.
- Evaluation der Akzeptanz und Effekte des Projekts.
- Prüfung der Relevanz für ein dauerhaftes Drug-Checking-Angebot in Wiesbaden.
Die Erfahrungen und Daten der Pilotphase, die zunächst nur Cannabis betrifft, werden später analysiert, um das Projekt eventuell dauerhaft in Wiesbaden zu etablieren. Dabei liegt das Augenmerk auf der Gefahrensituation, die im Rahmen des Freizeit- und Nachtlebens liegt, und wie diese durch solch innovative Ansätze verringert werden kann. Außerdem haben internationale Berichte, wie der von der GPDPD, gezeigt, dass solche Programme nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit an Bedeutung gewinnen und erfolgreich umgesetzt werden.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Kritiker mögen anmerken, dass Drug Checking mit einem gewissen Risiko verbunden ist, doch die Vorteile überwiegen. Studien zeigen, dass die Rückmeldung der Analyseergebnisse Konsumierende häufig dazu bringt, bewusster mit Drogen umzugehen oder sogar ganz auf den Konsum zu verzichten.Forschung belegt, dass niedrigschwellige Zugänge zu Hilfsangeboten für Menschen mit Drogenkonsumstörungen entscheidend sind, um sie von der Stigmatisierung und Kriminalisierung zu befreien.
Die ersten Veranstaltungen des Pilotprojekts werden anonym durchgeführt, ohne Speicherung personenbezogener Daten. Beratungen finden in Zusammenarbeit mit den genannten Organisationen statt, was einen umfassenden Support für Konsumierende gewährleistet. Durch diese Initiative soll nicht nur die Gesundheit der Betroffenen geschützt werden, sondern auch eine Grundlage für andere Kommunen geschaffen werden, um ähnliche Ansätze zu verfolgen.
Mit dieser Maßnahme bekennt sich Wiesbaden klar zu einer gesundheitsorientierten Drogenpolitik – ein Signal, das in der heutigen Zeit mehr denn je notwendig ist.