Krefelds geothermischer Schatz übertrifft alle Erwartungen!

Forschungsbohrungen in Krefeld bestätigen hohes geothermisches Potenzial. NRW strebt nachhaltige Energieversorgung bis 2045 an.

Forschungsbohrungen in Krefeld bestätigen hohes geothermisches Potenzial. NRW strebt nachhaltige Energieversorgung bis 2045 an.
Forschungsbohrungen in Krefeld bestätigen hohes geothermisches Potenzial. NRW strebt nachhaltige Energieversorgung bis 2045 an.

Krefelds geothermischer Schatz übertrifft alle Erwartungen!

In Krefeld gibt es Grund zur Freude: Eine kürzlich durchgeführte Forschungsbohrung hat gezeigt, dass das geothermische Potenzial in Nordrhein-Westfalen höher ist als ursprünglich gedacht. Die Ergebnisse sind nicht nur für die Wissenschaft spannend, sondern könnten auch das Leben vieler Menschen im Rhein- und Münsterland nachhaltig verändern.

Die Bohrung reicht bis in eine Tiefe von fast 1000 Metern und hat die Eignung des Kalkes als Reservoirgestein für die Tiefengeothermie klar belegt. Die Kalkschicht, die in Krefeld gefunden wurde, hat eine beeindruckende Dicke von 500 Metern und erstreckt sich von Aachen über Köln bis hin nach Wesel und bis nördlich von Münster. Das entspricht einem geothermischen Potenzial, das nach Schätzungen bis zum Jahr 2045 bis zu 20 Prozent des Wärmebedarfs in NRW decken könnte. Das sind Tausende von Haushalten, die künftig mit nachhaltiger Wärme versorgt werden könnten, berichtet Ruhr24.

Erwartungen übertroffen

Besonders erfreut zeigt sich NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur über die Ergebnisse: Sie bezeichnet sie als „echten Volltreffer“. In einem hydraulischen Test konnte nachgewiesen werden, dass die Menge an Wasser, die aus dem Bohrloch gefördert wird, größer ist als ursprünglich prognostiziert. Das untermauert die geothermische Nutzbarkeit der Region und ist ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energieversorgung.

Die Vorteile der Tiefengeothermie sind nicht zu unterschätzen: Sie sorgt für einen konstanten Wärmefluss, unabhängig von Wetter und Jahreszeit. Der Temperaturanstieg beträgt etwa drei Grad pro 100 Meter Tiefe. Wärme wird durch Wärmetauscher an das Fernwärmenetz abgegeben, während das abgekühlte Wasser im geschlossenen Kreislauf zurück in die Tiefe geleitet wird. Dies erweist sich als rundum umweltfreundliche Lösung.

Forschungsbohrung als Schlüssel

Die Forschungsbohrung in Krefeld versteht sich als Teil eines größeren Projekts zur Erkundung des Kohlenkalks in der Region. Diese Gesteinsschicht, die zwischen 363 und 340 Millionen Jahren alt ist, stellt eine potenziell wasserführende Schicht dar. Seismische Messungen aus dem Herbst 2022 zeigen, dass der Kohlenkalk nach Norden in die Tiefe abtaucht.
Nach Informationen von Geowärme NRW wurde die Bohrung strategisch zwischen zwei bereits bestehenden Bohrungen platziert, um repräsentative Daten zu erfassen. Das Ziel ist die vollständige Erbohrung des Kohlenkalks mit einer Dicke von über 300 Metern.

Die Stadtwerke Münster haben zudem ambitionierte Pläne, eine dreidimensionale Karte des Untergrunds zu schaffen, um geeignete Bohrstandorte bis Ende 2025 zu identifizieren. Mit diesem Vorhaben könnte die Region nicht nur als Energiequelle aufblühen, sondern auch eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Wärmeversorgung Deutschlands übernehmen.

Die Erkenntnisse aus Krefeld könnten somit nicht nur das geothermische Potenzial der Region nachhaltig fördern, sondern auch maßgeblich zur klimafreundlichen Energiezukunft in Nordrhein-Westfalen beitragen.