Bettensteuer in Leverkusen: Grüne und SPD beschließen umstrittene Maßnahme!

Leverkusens Rat beschließt 2026 die Bettensteuer. Kritik von DEHOGA wegen Bürokratie und unklarer Auswirkungen auf die Branche.

Leverkusens Rat beschließt 2026 die Bettensteuer. Kritik von DEHOGA wegen Bürokratie und unklarer Auswirkungen auf die Branche.
Leverkusens Rat beschließt 2026 die Bettensteuer. Kritik von DEHOGA wegen Bürokratie und unklarer Auswirkungen auf die Branche.

Bettensteuer in Leverkusen: Grüne und SPD beschließen umstrittene Maßnahme!

Ein neuer Wind weht durch Leverkusen: Der Stadtrat hat heute, am 15. Juli 2025, mit Stimmen der Grünen und der SPD die Einführung einer Bettensteuer beschlossen. Diese soll ab dem Jahr 2026 in Kraft treten und sieht vor, dass jede entgeltliche Übernachtung im Stadtgebiet besteuert wird. Dies betrifft nicht nur Hotelbetriebe, sondern auch Privatzimmervermieter und Ferienwohnungen. Der Vorsitzende von DEHOGA in Leverkusen, Hagen Norhausen, sieht diese Regelung jedoch kritisch und warnt vor ungewollten Folgen für die Hotellerie.

Bemängelt wird die einseitige Belastung, die die Beherbergungsbetriebe in einer Zeit trifft, in der die Branche noch immer unter den Auswirkungen der Krisenjahre leidet. Norhausen spricht von einer gefährlichen Entwicklung, bei der unklar bleibt, wie sich diese Steuer auch auf angrenzende Bereiche wie Gastronomie, Handel und Verkehrsgewerbe auswirkt. Während die CDU und FDP gegen die Einführung gestimmt haben, hofft die DEHOGA Nordrhein auf neue politische Mehrheiten nach der bevorstehenden Kommunalwahl.

Die Sorgen der Branche

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Aachen, wo die geplante Beherbergungssteuer ebenfalls in der Kritik steht. Der Vorsitzende von DEHOGA Aachen, Wolfgang Winkler, betont, dass die Steuer vor allem die Hotellerie treffen wird, während private Anbieter möglicherweise nicht erfasst werden. Dies kann zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen führen, da die gewerblichen Anbieter gezwungen sind, ihre Kassensysteme und Abläufe anzupassen, um steuerpflichtig zu bleiben.

Die Einführung einer solchen Steuer sollte sorgfältig begleitet werden, fordert Winkler, damit die Beherbergungsbetriebe nicht alleine gelassen werden. In einem durch Geschäftsreisen stark geprägten Markt sind die Budgets vieler Unternehmen angespannt, weshalb jede zusätzliche Kostenbelastung kritisch gesehen wird. Die DEHOGA Nordrhein spricht sich entschieden gegen die Einführung der Steuer aus, da die Einnahmen nicht zweckgebunden sind und somit in den allgemeinen Haushalt fließen, ohne den Betrieben einen klaren Nutzen zu bieten.

Finanzielle Herausforderungen in den Kommunen

Der Hintergrund für diese Steuer ist ein dramatisches finanzielles Klima in vielen Kommunen. Zwischen 2022 und 2024 hat sich der Handlungsbedarf im Finanzbereich nahezu verdoppelt. Ein Rekorddefizit von voraussichtlich 13,2 Milliarden Euro steht bevor, was Kommunen zwingt, innovative Finanzierungsmodelle zu finden. Die Diskussion über die Bettensteuer ist Teil eines größeren Trends, bei dem Städte und Gemeinden Einnahmequellen suchen, um den Druck auf ihre Haushalte zu mindern. Gleichzeitig wirft die Bettensteuer Fragen nach der Akzeptanz in der Branche auf – viele Hoteliers sehen keinen direkten Mehrwert für ihre Gäste und fürchten um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Betriebe.

Die Debatte um eine mögliche Bettensteuer oder einen Gästebeitrag, der zweckgebunden wäre, um touristische Zwecke zu finanzieren, wirft interessante Perspektiven auf. Während eine Bettensteuer mehr Flexibilität verspricht, könnte ein Gästebeitrag die Transparenz und Zustimmung bei Gästen und Beherbergungsbetrieben erhöhen, da die Einnahmen auch sichtbar in die touristische Infrastruktur fließen würden. Der Dialog zwischen Kommunen und der Hotellerie wird also durch diese Entscheidungen noch entscheidender.

Angesichts der drängenden finanziellen Situation wird es spannend sein, wie sich diese Pläne entwickeln und welche Auswirkungen sie auf die touristische Landschaft in Leverkusen und darüber hinaus haben werden. Zudem bleibt abzuwarten, wie die betroffenen Betriebe auf diese neuen Herausforderungen reagieren werden.

Für weitere Informationen zur Bettensteuer in Leverkusen verweisen wir auf DEHOGA Nordrhein, während die Kontroversen und die Kritik in Aachen detailliert von Hogapage behandelt werden. Ein umfassender Blick auf die zukünftige kommunale Tourismusfinanzierung bietet auch Destination Thinking.