Lanxess senkt Prognose: Medikamentenherstellung in Gefahr!

Matthias Zachert von Lanxess spricht über die wirtschaftlichen Herausforderungen und Anpassungen bei der Jahresprognose in Leverkusen.

Matthias Zachert von Lanxess spricht über die wirtschaftlichen Herausforderungen und Anpassungen bei der Jahresprognose in Leverkusen.
Matthias Zachert von Lanxess spricht über die wirtschaftlichen Herausforderungen und Anpassungen bei der Jahresprognose in Leverkusen.

Lanxess senkt Prognose: Medikamentenherstellung in Gefahr!

In Leverkusen zeigt sich die wirtschaftliche Lage des Chemiekonzerns Lanxess, einem der größten Arbeitgeber der Region, derzeit von ihrer kritischen Seite. Matthias Zachert, der Vorstandsvorsitzende von Lanxess, machte kürzlich deutlich, dass das Unternehmen die Jahresprognose nach einem enttäuschenden zweiten Quartal nach unten korrigieren muss. So sank der Umsatz im Zeitraum von April bis Juni um 12,6 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 17,1 Prozent auf 150 Millionen Euro fiel. Diese Einbußen sind unter anderem auf ein schwaches Marktumfeld und geringere Absatzmengen in sämtlichen Geschäftsbereichen zurückzuführen, wie rp-online.de berichtet.

Lanxess stellt außerdem regelmäßig eine der größten Teilnehmergruppen beim Leverkusener Halbmarathon. In diesem Jahr war das Unternehmen erneut die größte Gruppe unter den Teilnehmern. Ein Engagement, das eine Tradition hat und von Matthias Zachert, der selbst als Läufer bei dem Event mitwirkte, aktiv unterstützt wird.

Maßnahmen zur Kostenreduktion und Standortanpassungen

Um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu bewältigen, plant Lanxess umfassende Maßnahmen zur Kostenreduktion. Neben der Schließung der Hexan-Oxidation am Standort Krefeld-Uerdingen, die bereits zum Ende des zweiten Quartals vorgezogen wurde, wird auch die Produktion am Standort Widnes in Großbritannien bis 2026 eingestellt. Dieser Schritt ist notwendig, da die Kosten dort als nicht wettbewerbsfähig eingeschätzt werden. Zachert beschreibt das konjunkturelle Umfeld als trüb und äußert, dass derzeit keine Besserung in Sicht sei.

Im Rahmen der neuen Prognose rechnet das Unternehmen nun mit einem Ebitda zwischen 520 und 580 Millionen Euro für das Jahr 2025, nachdem vorher eine Schätzung zwischen 600 und 650 Millionen Euro im Raum stand. Dabei sind bereits Belastungen von zehn Millionen Euro durch Liefereinschränkungen eines Chlorlieferanten eingeplant, erklärt das Unternehmen auf seiner Webseite lanxess.com.

Zukunftsausblick und Hoffnungen auf Erholung

An einer konjunkturellen Erholung hängt die Hoffnung, dass Lanxess künftig die zusätzliche Nachfrage effizienter und profitabler bedienen kann. Zachert ist überzeugt, dass die langfristigen Maßnahmen ab Ende 2027 zu jährlichen Einsparungen von 50 Millionen Euro führen könnten.

Die Herausforderungen, vor denen Lanxess steht, sind unbestreitbar groß, doch die Bemühungen um Stabilität und Anpassungen in der Struktur könnten die Voraussetzungen schaffen, um gestärkt aus dieser Phase hervorzugehen.