Gladbeck verliert Tausende Jobs: Ineos Phenol schließt endgültig!

Gladbeck verliert Tausende Jobs: Ineos Phenol schließt endgültig!
In einer Zeit, in der sich viel tut, schlagen die Nachrichten aus der Region hohe Wellen. Am 17. Juni 2025 schließt Ineos Phenol endgültig seinen Standort in Gladbeck. Diese Entscheidung kommt nicht von ungefähr, denn die vergangenen Monate waren von Herausforderungen für die Chemieindustrie geprägt, die sich auch hier niederschlagen. Laut Radio Emscher Lippe ist die Schließung ein weiterer mikroökonomischer Rückschlag, der die unsichere Lage auf dem Markt unterstreicht.
Die Situation für die Chemieproduktion in Deutschland ist zurzeit besorgniserregend. Hohe Energiepreise, Bürokratie und eine schwache Konjunktur sind die großen Übeltäter. Diese Thematik wird von verschiedenen Experten, unter anderem vom europäischen Chemieverband Cefic, immer wieder angesprochen. Ein ehrlicher Blick auf die Zahlen zeigt, dass die Chemieproduktion ohne Pharmageschäft im Jahr 2023 um 11% gesunken ist, was fast ein Fünftel aller Mitgliedsunternehmen in die roten Zahlen drücken könnte. Die Produktionsauslastung liegt bei mageren 77%, während 82% als notwendige Grundauslastung gelten. Dies verdeutlicht die Krise, in der sich die Branche befindet.
Herausforderungen für die Industrie
Trotz der düsteren Prognosen versucht die Industrie, sich zu fangen. So kündigte INEOS Phenol erst im November 2024 die Wiederinbetriebnahme der Anlage in Antwerpen an, die aufgrund der angespannten Lage seit über zwei Jahren stillgelegt war. Benie Marotz, der Standortleiter, betont, dass die Gladbecker Anlage vorübergehend heruntergefahren werden soll, was als Zeichen einer vorübergehenden Zurückhaltung zu verstehen ist. Für die Mitarbeiter ist dies ein weiterer Grund, in den kommenden Wochen auf die Zukunft zu hoffen und sich auf mögliche Auswirkungen wie Kurzarbeit vorzubereiten.
Doch die Situation bleibt angespannt. Die geopolitischen Unsicherheiten, besonders nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, und die steigenden Rohstoffpreise machen es der Chemieindustrie nicht leicht. Eine Studie zeigt, dass der Druck, der auf den Unternehmen lastet – durch Umsatzrückgang, steigende Produktionskosten und sinkende Verkaufspreise – nur schwer zu bewältigen ist. Da muss man sich schon ein gutes Händchen haben, um den Herausforderungen zu trotzen.