KVWL fordert Bund: Digitalisierung in Arztpraxen jetzt finanzieren!

Die KV Westfalen-Lippe fordert Bund zu Investitionen in digitale Gesundheitsinfrastruktur auf, um Praxen zu entlasten.

Die KV Westfalen-Lippe fordert Bund zu Investitionen in digitale Gesundheitsinfrastruktur auf, um Praxen zu entlasten.
Die KV Westfalen-Lippe fordert Bund zu Investitionen in digitale Gesundheitsinfrastruktur auf, um Praxen zu entlasten.

KVWL fordert Bund: Digitalisierung in Arztpraxen jetzt finanzieren!

In der aktuellen Diskussion um die Digitalisierung im Gesundheitswesen zeigt sich ein klarer Handlungsbedarf. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat eindringlich an den Bund appelliert, die Kosten für die Digitalisierung in Arztpraxen zu übernehmen. Dieses Anliegen von Ärzteblatt wird nicht nur von der KVWL als dringend erachtet, sondern ist auch im Gesetzesrahmen des Gesundheitswesens verankert.

Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Anke Richter-Scheer fordert ein Praxiszukunftsgesetz, das ein gezieltes Investitionsförderprogramm für die Digitalisierung vorsieht. Damit sollen Praxen in die Lage versetzt werden, Förderanträge über die Landes-KV einzureichen, um ihre digitale Ausstattung und den Betrieb zu sichern. Dieses Programm soll auch beim Austausch veralteter Software unterstützen – schließlich kann dieser Prozess bis zu 5.000 Euro kosten.

Herausforderungen und Lösungen

Die praktische Umsetzung der Digitalisierung ist dabei unerlässlich. Laut KVWL arbeiten 95 Prozent der Praxen immer noch überwiegend papierbasiert, trotz der bestehenden Möglichkeiten. Die Einführung digitaler Tools und die Verbesserung der Patientensteuerung sind wesentliche Schritte, um Praxen zu entlasten und die Behandlungsqualität zu steigern. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Patientenhotline 116117 sowie die zugehörige Onlineplattform, die allein von den Kassenärztlichen Vereinigungen finanziert werden. Hier fordert die KVWL, dass auch der Bund einen Beitrag leistet.

Der Bund hat sich bereits in verschiedenen Gesetzesinitiativen für die Digitalisierung im Gesundheitswesen eingesetzt. Ab 2025 erhalten alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA), was die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung erheblich erweitern wird. Das Gesundheitsportal hebt hervor, dass diese ePA nicht nur die Verwaltung erleichtert, sondern auch zur schnelleren Information der Ärzte beiträgt, was in Notfällen unerlässlich ist.

Vernetzte Versorgung und innovative Technik

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Telematikinfrastruktur, die den sicheren Austausch von Informationen zwischen Praxen, Krankenhäusern und Apotheken gewährleistet. Laut dem Bundesgesundheitsministerium ist die systematische Auswertung von Gesundheitsdaten eine Schlüsselressource für qualitativ hochwertige, individuelle Behandlungen. Die Digitalisierung trägt dazu bei, die Herausforderungen der älter werdenden Gesellschaft und die vermehrte Notwendigkeit medizinischer Innovationen zu bewältigen.

Die KVWL setzt dabei auf bessere Vernetzung und Interoperabilität im Rettungsdienst und beim ärztlichen Bereitschaftsdienst. Patienten, die an dem medizinischen Ersteinschätzungsverfahren über die Hotline teilnehmen, sollen prioritär behandelt werden. Dies schafft nicht nur einen reibungsloseren Ablauf, sondern verbessert auch die Versorgungsqualität erheblich.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Zukunft der Medizin liegt in der Digitalisierung. Das Gesundheitswesen muss sich anpassen, um effizient zu bleiben und den Patienten bestmöglich zu versorgen. Um diese Ziele zu erreichen, sind Investitionen und klare politische Maßnahmen unerlässlich. Nur so kann die angestrebte, flächendeckende digitale Vernetzung erfolgreich umgesetzt werden. Wie das Bundesgesundheitsministerium richtig anmerkt, ist die Digitalisierung eine Chance, die es zu ergreifen gilt.