PKK kündigt historischen Rückzug ihrer Kämpfer aus der Türkei an

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Die PKK kündigt den Rückzug ihrer Kämpfer aus der Türkei in den Nordirak an, im Rahmen eines Friedensprozesses mit Ankara.

Die PKK kündigt den Rückzug ihrer Kämpfer aus der Türkei in den Nordirak an, im Rahmen eines Friedensprozesses mit Ankara.
Die PKK kündigt den Rückzug ihrer Kämpfer aus der Türkei in den Nordirak an, im Rahmen eines Friedensprozesses mit Ankara.

PKK kündigt historischen Rückzug ihrer Kämpfer aus der Türkei an

Ein bedeutender Schritt in einem langwierigen Konflikt: Die kurdische Arbeiterpartei PKK hat angekündigt, ihre Kämpfer aus der Türkei in den Nordirak zurückzuziehen. Diese Entscheidung erfolgt im Rahmen eines Friedensprozesses mit der türkischen Regierung und wurde am Sonntag, wie die kurdische Nachrichtenagentur Firat berichtet, offiziell bekannt gegeben. Bereits 25 Kämpferinnen und Kämpfer haben ihren Rückzug angetreten, und die PKK erhofft sich von der türkischen Regierung, dass sie die notwendigen „rechtlichen und politischen“ Schritte einleitet, um diesen Prozess zu unterstützen.

Die PKK, die seit ihrer Gründung im Jahr 1978 unter Abdullah Öcalan für die Rechte der Kurden kämpft, hat in den letzten Jahren eine Reihe von bedeutenden Schritten unternommen. Im Juli 2025 legten ihre Kämpfer symbolisch die Waffen nieder, ein Akt, der viele Hoffnungen bei den Kurden in der Türkei weckte. Die Aussage der Co-Bürgermeisterin von Diyarbakır, Serra Bucak, dass die Auflösung der PKK als „sehr historische Entscheidung“ gewertet werden könne, hebt die Wichtigkeit dieses Prozesses hervor.

Der Kontext des Rückzugs

Die PKK hat ihre Auflösung im Mai 2025 verkündet, gefolgt von einem symbolischen Waffenstillstand, der auf einen Aufruf von Öcalan basiert. Der Gründer der PKK, der seit 1999 inhaftiert ist, hat eine friedliche, demokratische Gesellschaft in der Türkei gefordert, was die Organisation dazu veranlasste, den bewaffneten Kampf als überholt zu erklären. Dabei betont die PKK die Notwendigkeit, in politischen Prozessen aktiv mitzuwirken.

Mit den letzten Ereignissen zeigt sich, dass der Frieden in der Region durchaus möglich ist, doch bleibt die Frage, ob Präsident Erdoğan diese Hoffnungen der Kurden erfüllen kann. Historisch gesehen sind bei den Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee seit den 1980er Jahren mehr als 40.000 Menschen ums Leben gekommen, was die Sensibilität dieses Themas unterstreicht.

Ein vielschichtiger Konflikt

Die Beziehungen zwischen der Türkei und der PKK sind nicht nur von nationalen, sondern auch von internationalen Dynamiken geprägt. Erdös politische Strategie zur Eindämmung der Kurden und zur Stärkung seines regionalen Einflusses wird durch Entwicklungen im benachbarten Syrien beeinflusst. Trotz des offensichtlichen Drangs nach Frieden gibt es weiterhin eine weitverbreitete Skepsis, ob die türkische Regierung unter Erdoğan die notwendigen Schritte zur dauerhaften Friedenssicherung unternimmt.

Außerdem ist die Frage des Status Rojavas, ein umstrittenes Gebiet, das die PKK als Basis nutzt, von entscheidender Bedeutung. Erdoğan betrachtet diese Region als „PKK-Terrorgebiet“ und hat dort militärisch interveniert. Die geopolitischen Entwicklungen zeigen auch, dass der Konflikt weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Stabilität der Region hat.

Die nächsten Schritte der türkischen Regierung und deren konkrete Reaktionen auf die Forderungen der PKK werden entscheidend sein, um zu sehen, ob dieser Frieden nachhaltig ist. Das Bemühen um einen konstruktiven Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren könnte der Schlüssel zur Lösung dieser langjährigen Konflikte sein, doch bleibt abzuwarten, ob dies gelingt.

Quellen: Radio Lippe, ZDF heute, Bundeszentrale für politische Bildung.