Stadtbücherei Hemer nach Hackerangriff wieder für Leser bereit!
Nach einem Hackerangriff ist die Stadtbücherei Hemer im Märkischen Kreis wieder einsatzbereit. Digitale Ausleihe läuft!

Stadtbücherei Hemer nach Hackerangriff wieder für Leser bereit!
Ein wichtiges Signal für die digitale Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen: Die Stadtbücherei in Hemer gibt nach einem schwerwiegenden Hackerangriff wieder Vollgas. Wie radiomk.de berichtet, sind die letzten Folgen des Cyberangriffs auf den städtischen IT-Dienstleister endlich behoben. Während der mehr als zweijährigen Krise mussten die Verwaltungen im Märkischen Kreis zahlreiche Einschränkungen in den Bürgerservices hinnehmen.
Im Oktober 2023 wurde der Angriff bekannt, bei dem die Hackergruppe „Akira“ über 70 Kommunen in ganz Nordrhein-Westfalen ins Visier nahm. Mehr als 1,7 Millionen Einwohner fühlten die Auswirkungen, als zahlreiche digitale Dienstleistungen lahmgelegt werden mussten. Schlimm genug, dass die Systeme des zuständigen Dienstleisters Südwestfalen-IT (SIT) sofort abgestellt wurden, verschärfte sich die Lage über die Monate immer mehr. Die Wiederherstellung der Dienstleistungen allein war ein langwieriger Prozess, der bis heute nachwirkt.
Wiederherstellung der digitalen Ausleihe
Positiv zu berichten ist, dass die digitale Ausleihe, auch “Onleihe” genannt, nun wieder vollumfänglich nutzbar ist. Die Stadtbibliothek Hemer bietet damit nicht nur einen schnellen Zugang zu einer breiten Palette an digitalen Medien, sondern auch eine wertvolle Unterstützung für die Nutzer. Der Hemeraner Förderverein trägt dabei einen erheblichen Teil der Betriebskosten für diese wichtige Dienstleistung. Trotz der Rückschläge während der Angriffswelle verzeichnete die Bücherei im vergangenen Jahr rund 15.000 digitale Ausleihen.
Die Wiedereröffnung des digitalen Angebots ist aber nur ein Teil der nötigen Maßnahmen, um die Verwaltungen in NRW zukunftssicher zu machen. Wie grantthornton.de hervorhebt, sehen sich Kommunen immer häufiger Cyberangriffen ausgesetzt, was den Druck zur Digitalisierung der Dienstleistungen erhöht. Die Angriffe umfassen zum sogenannten Ransomware, bei dem Daten gestohlen und gegen Lösegeld freigegeben werden, sowie Phishing-Kampagnen.
Der Weg nach vorne und Maßnahmen zur Cyberabwehr
Was bedeutet das für die Kommunen in Nordrhein-Westfalen? Eine umfassende Strategie zur Cyberabwehr ist dringender denn je. Die Empfehlung, in moderne IT-Sicherheit zu investieren, wird immer lauter. Sicherheitssoftware, Firewalls und regelmäßige Backups kritischer Daten sind nur einige der Maßnahmen, die dringend umgesetzt werden sollten. Zudem müssen die Mitarbeiter für E-Mail-Sicherheit geschult werden, um Phishing und andere Angriffe besser zu erkennen.
Die Herausforderungen sind groß, und die Wiederherstellung wird schrittweise erfolgen müssen. Während einige Dienstleistungen bereits eingeschränkt wieder verfügbar sind, bleibt die vollständige Normalisierung ungewiss. Insbesondere Kommunen wie Lüdenscheid zeigen, dass es trotz Rückständen auch positive Entwicklungen gibt. Die ersten Schritte führen zurück in die digitale Normalität, wobei der Austausch zwischen den betroffenen Gemeinden von höchster Bedeutung ist, um aus diesen Erfahrungen zu lernen.
Die jüngsten Entwicklungen in Hemer sind ein Lichtblick in einer Zeit, in der Cyberangriffe zunehmend zur Realität öffentlicher Verwaltungen werden. Letztlich liegt es an den Kommunen selbst, proaktive Maßnahmen zur Sicherung ihrer digitalen Souveränität zu ergreifen und sich gegen zukünftige Bedrohungen zu wappnen.