Hilden vor den Kommunalwahlen: Wirtschaftsweichen richtig stellen!

Hilden vor den Kommunalwahlen: Wirtschaftsweichen richtig stellen!
Im Vorfeld der Kommunalwahlen am 14. September präsentiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf ihre Erwartungen an die Hildener Kommunalpolitik. Laut RP Online, ist der Handlungsbedarf insbesondere im Bereich Gewerbeflächen und Verkehrsinfrastruktur hoch.
Hilden erfreut sich als begehrter Gewerbe- und Industriestandort großer Beliebtheit. Allerdings wird zunehmend deutlich, dass die verfügbaren Flächen begrenzt sind. Im Gewerbegebiet „Kreuz Hilden“ und am Nordring gibt es nur vereinzelt noch vermarktbare Grundstücke. Die Stadt ist daher gefordert, Brachflächen durch Recycling wieder nutzbar zu machen und gestapelte Nutzungen in bestehenden Gebieten zu fördern. Die städtische Grundstücksgesellschaft hat nach wie vor nur an wenigen Stellen offene Flächen und zielt darauf ab, arbeitsplatzintensive Unternehmen anzusiedeln. Eine interessante Vorgabe ist, dass auf je 1000 Quadratmeter verkaufte Gewerbefläche zehn neue Arbeitsplätze entstehen sollen.
Mobilität als Wachstumstreiber
Ein gut durchdachtes Mobilitätskonzept spielt eine zentrale Rolle für das wirtschaftliche Wachstum in Hilden. Das Konzept, welches Anfang 2025 verabschiedet werden soll, richtet sich an die effiziente Steuerung der Verkehrsflüsse und die Förderung neuer Mobilitätsformen. Hierzu zählen Maßnahmen wie ein intelligentes Parkraummanagement, die Optimierung von Ampelschaltungen und der Einsatz digitaler Verkehrsleitsysteme. Ziel ist es, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und umweltfreundliche Fortbewegungsarten zu fördern.
Die Vitalität der Hildener Innenstadt wird durch eine gelungene Mischung aus Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen unterstützt. Eine hohe Zentralität, eine beachtliche Passantenfrequenz sowie eine geringe Leerstandsquote belegen die Attraktivität des Handelsstandorts. Besonders die ersten Aktivitäten der neuen Citymanagerin zur Stärkung des Wochenmarkts und saisonalen Aktionen haben Lob geerntet, während die IHK Unterstützung im Stadtmarketing anbietet, welches seit April 2024 Teil der Wirtschaftsförderung ist.
Steuerliche Herausforderungen
Als problematisch erweist sich die steuerpolitische Situation, da Hilden seinen Unternehmen durch eine Differenzierung des Hebesatzes für die Grundsteuer B zusätzlich belastet hat. Zudem steht die Einführung einer Beherbergungssteuer von zwei Euro pro Nacht ab 2027 im Raum, was die Wettbewerbsfähigkeit der Hotels und Pensionen voraussichtlich weiter beeinträchtigen könnte. Die IHK spricht sich klar gegen diese Maßnahmen aus und fordert den Verzicht auf die Beherbergungssteuer und auf Erhöhungen der Realsteuern.
Außerhalb von Hilden sieht die Lage vieler Innenstädte angespannt aus. Wie Difu berichtet, sind viele Innenstädte von Leerständen, der Schließung Traditionsgeschäften sowie sinkenden Besucherzahlen betroffen. Diese Herausforderungen sind oft nicht neu, wurden jedoch durch die Pandemie verstärkt. Um dem entgegenzuwirken, gibt es Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene, die innovative Konzepte zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Innenstädten anregen sollen. Die Vision ist klar: Innenstädte sollen vielfältiger und multifunktionaler werden, mit Angeboten wie Wohnräumen, Kunst- und Kultureinrichtungen sowie Co-Working-Spaces.
Im Rahmen dieser Entwicklungen gilt es, die hohen Anforderungen an die Aufenthalts- und Freiraumqualität in den Städten zu berücksichtigen. Der Transformationsprozess wird durch einige Faktoren gehemmt, darunter Ressourcenmangel und die Veränderungsmüdigkeit der Akteure. Daher wird dem Dialog mit Stakeholdern und Bürger*innen eine hohe Bedeutung beigemessen, um zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten.
Der Stadtraumkonzept unterstützt Kommunen bei der Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen, um wirtschaftliche, ökologische und soziale Interessen in Balance zu halten. In einem zunehmend dynamischen Umfeld wird es darum gehen, die Potentiale sinnvoll zu nutzen und zukunftsfähig zu gestalten.