Tag der Solidarität: Gemeinsam gegen Antisemitismus in Oberhausen

Tag der Solidarität: Gemeinsam gegen Antisemitismus in Oberhausen
In Oberhausen steht am Donnerstag, den 10. Juli, eine wichtige Veranstaltung auf dem Programm, die ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus setzen soll. Der Freundeskreis der liberalen jüdischen Gemeinde Perusch lädt ab 18 Uhr am Friedensplatz 15 zu einem „Tag der Solidarität mit Juden und Israel“. Eingeladen sind alle Interessierten, die mehr über die jüdische Kultur erfahren und sich für Werte wie Demokratie, Freiheit und ein friedliches Miteinander einsetzen möchten.
Das Programm verspricht aufregende Einblicke: Eine kulinarische Reise durch die jüdische Küche wird von Musik und Gesang begleitet. Der Eintritt ist frei, jedoch ist eine Anmeldung bis zum 6. Juli per E-Mail erforderlich (freundeskreis@perusch.de). Der Hintergrund dieses Datums ist nicht zu vernachlässigen, denn am 10. Juli 1945 fand die erste Theateraufführung nach dem Zweiten Weltkrieg in Dresden statt: Lessings „Nathan der Weise“. Dies unterstreicht die historische Relevanz und die Bestrebungen, aus der Vergangenheit zu lernen und eine inklusive Zukunft zu gestalten.
Aktuelle Herausforderungen im Antisemitismus
Die Veranstaltung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Antisemitismus in Deutschland besorgniserregend zunimmt. Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein hat Bericht erstattet über über 2.600 antisemitische Straftaten seit dem 7. Oktober 2023, viele im Zusammenhang mit antiisraelischen Demonstrationen. Dies zeigt, wie tief die Wurzel des Problems in der Gesellschaft verankert ist.
Die Ursachen für diese Zunahme sind vielschichtig. Als besonders besorgniserregend wird angesehen, dass antisemitische Äußerungen durch soziale Medien an hoch im Kurs gewonnen haben. Antisemitismus geht dabei über die Offensive rechtsextremer Gruppierungen hinaus; auch andere politische Strömungen nutzen solche Ressentiments, wie sich in der Broschüre der Bundeszentrale für politische Bildung zeigt. Antisemitismus wird oft fälschlicherweise als „Kritik an Israel“ umdefiniert, wobei viele Menschen sich nicht bewusst sind, dass ideologische Abneigungen gegen den jüdischen Staat häufig antisemitisch motiviert sind.
Ein Appell für Solidarität
In Anbetracht dieser Herausforderungen gibt der Freundeskreis der liberalen jüdischen Gemeinde Perusch einen wertvollen Impuls: Die konkrete Aufforderung, sich aktiv gegen Antisemitismus zu stellen. Dies kann etwa durch symbolische Gesten geschehen – das Tragen eines Davidsterns oder das Begrüßen mit „Schalom“ sind einfache, aber bedeutende Handlungen, um Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft zu zeigen. Darüber hinaus können auch israelische Produkte einen Platz im Alltag finden, in Form von Weinen, Orangen oder Datteln.
Um der antisemitischen Gesinnung entschieden entgegenzutreten, ist es unerlässlich, dass die gesamte Gesellschaft gemeinsam handelt. Schulen können ebenfalls eine Schlüsselrolle spielen, indem sie eine Umgebung schaffen, in der Antisemitismus bekämpft wird. Es liegt an uns allen, für ein harmonisches Zusammenleben einzutreten und klar zu machen, dass Hass keinen Platz in unserer Gesellschaft hat.
Die Veranstaltung am 10. Juli ist nicht nur ein festliches Beisammensein, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Lassen Sie uns mit einem guten Händchen gemeinsam für ein respektvolles Miteinander eintreten und Zeichen gegen den Hass setzen.