NRW knackt die 1.000! Medizinstudierende für Landarztquote eingeschrieben

Nordrhein-Westfalen überschreitet mit 1.000 Medizinstudierenden in der Landarztquote einen wichtigen Meilenstein.

Nordrhein-Westfalen überschreitet mit 1.000 Medizinstudierenden in der Landarztquote einen wichtigen Meilenstein.
Nordrhein-Westfalen überschreitet mit 1.000 Medizinstudierenden in der Landarztquote einen wichtigen Meilenstein.

NRW knackt die 1.000! Medizinstudierende für Landarztquote eingeschrieben

Die Immatrikulationsphase für das Wintersemester 2025/2026 läuft auf Hochtouren, und es gibt gleich mehrere Gründe zur Freude für die Medizinstudierenden in Nordrhein-Westfalen. So hat sich die 1.000. Person für ein Medizinstudium im Rahmen der Landarztquote an einer nordrhein-westfälischen Hochschule eingeschrieben. Damit hat NRW als erstes Bundesland die Marke von 1.000 angehenden Ärztinnen und Ärzten überschritten, die sich verpflichten, für mindestens zehn Jahre in unterversorgten Regionen zu arbeiten. Land NRW berichtet, dass aktuell insgesamt 951 Personen in diesen speziellen Studienplätzen eingeschrieben sind.

Die Landarztquote wurde 2019 in NRW eingeführt und soll dazu beitragen, dem Ärztemangel in ländlichen Gebieten entgegenzuwirken. Laut WDR wurden im 13. Auswahlverfahren zur Landarztquote kürzlich 160 weitere Studierende ausgewählt. Pro Jahr werden etwa 190 Studienplätze vergeben, wobei sich 160 auf das Wintersemester und 30 auf das Sommersemester verteilen.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Landarztquote hat sich nicht nur als sinnvoll, sondern auch als notwendig erwiesen, insbesondere angesichts der alarmierenden Verteilung von Arztpraxen in NRW. Während 56 Prozent der Arztpraxen in städtischen Gebieten zu finden sind, fallen nur 4 Prozent in das ländliche Umfeld. Diese ungleiche Verteilung hat die Notwendigkeit solcher Programme wie die Landarztquote unterstrichen. Die ersten Studierenden dieser Quote werden voraussichtlich im Winter 2025 ihr Studium abschließen, und ab 2026 wollen sie in die hausärztliche Versorgung eintreten.

Inga Sellmann, eine 25-jährige Medizinstudentin, ist ein gutes Beispiel für das, was die Landarztquote bewirken kann. Nach ihrem Abitur mit einem Durchschnitt von 1,6, der nicht für ein Medizinstudium reichte, wagte sie 2019 den Schritt und bewarb sich erfolgreich für einen Platz im Medizinstudium an der Universität Essen. Ihr Wunsch, auf dem Land zu leben und langfristige Beziehungen zu Patienten aufzubauen, zeigt den sozialen Aspekt der Initiative. Sie ist überzeugt, dass die Landarztquote eine Chance für viele ist, die ihre Träume verwirklichen wollen. Der Kontakt zu Patienten im Krankenhaus sei oft zu kurz, und sie strebt eine Karriere in der Allgemeinmedizin oder Kinderheilkunde an.

Mehr Medizinstudienplätze in Aussicht

Um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, wurden in NRW weitere Maßnahmen ergriffen. So fördert das Hausarztaktionsprogramm (HAP) die Ansiedlung von Hausärzten, die Einrichtung von Lehrpraxen sowie die Weiterbildung. Bis 2025 werden über 2,5 Millionen Euro bereitgestellt, um zusätzliche Angebote in Gemeinden mit bis zu 25.000 Einwohnern zu schaffen. Auch die medizinische Fakultät OWL an der Universität Bielefeld reagiert auf den Trend und schuf 60 zusätzliche Medizinstudienplätze. Der geplante Endausbau für 2026/2027 soll 300 Studienplätze umfassen. Darüber hinaus hat die private Universität Witten/Herdecke ihre Studienplätze auf 168 verdoppelt mit der Unterstützung des Landes.

Der Wandel im Gesundheitswesen ist in vollem Gange, und mit der Landarztquote sowie den unterstützenden Programmen wird ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht, um medizinische Versorgung auf dem Land sicherzustellen. Es bleibt spannend zu verfolgen, wie sich die situation in den kommenden Jahren entwickeln wird.