Krise auf dem Ausbildungsmarkt: Mehr Bewerber, weniger Plätze im Oberbergischen!
Ausbildungsmarkt im Oberbergischen Kreis 2025: Rückgang an Stellen trotz steigender Bewerberzahlen. Fachkräfte gesucht!

Krise auf dem Ausbildungsmarkt: Mehr Bewerber, weniger Plätze im Oberbergischen!
Der Ausbildungsmarkt im Oberbergischen Kreis präsentiert sich im Jahr 2025 als ein Spannungsfeld zwischen wachsender Bewerberzahl und rückläufigen Ausbildungsplätzen. Die Agentur für Arbeit, IHK und Kreishandwerkerschaft haben am 7. November die Jahresbilanz vorgestellt, die einige ernüchternde Zahlen aufzeigt. Während die Zahl der Interessierten an Ausbildungsplätzen erfreulicherweise gestiegen ist – insgesamt 1.710 Jungen und Mädchen haben sich beworben, darunter 367 mit Migrationshintergrund – gibt es gleichzeitig einen markanten Rückgang der verfügbaren Ausbildungsplätze. In Summe sind noch 240 Stellen unbesetzt, und die Zahl der angebotenen Ausbildungs- und Studienplätze ist im Vergleich zum Vorjahr um 10% auf 1.530 gefallen, wie oberberg-aktuell.de berichtet.
Insgesamt wurden im Oberbergischen bis Ende September 927 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, was einem Rückgang von 8,7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind die kaufmännischen Ausbildungen mit einem Minus von 6,7% und die gewerblich-technischen Berufe, die um 11,6% abnahmen. Dies steht nicht nur im Kontext der regionalen Entwicklung, sondern geht einher mit dem allgemeinen Trend: Im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur wurden 3.135 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 458 weniger als im Vorjahr, was einem Rückgang von 12,7% entspricht.
Ein Lichtblick in der dunklen Zeit
Allerdings gibt es auch positive Signale: Die Industrie- und Handelskammer hat festgestellt, dass im Rheinisch-Bergischen Kreis ein Anstieg um rund 11% bei abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zu verzeichnen ist, was den Kreis zum Spitzenreiter innerhalb des Bezirks der IHK Köln macht. ganz radioberg.de berichtet.
Im Oberbergischen sind 226 Ausbildungsplätze gemeldet, wobei mehr als 120 junge Menschen aktiv nach einer Position suchen. Die Kreishandwerkerschaft zeigt sich zwar insgesamt zufrieden mit der Entwicklung, doch es bleibt viel zu tun. Im Handwerk hingegen wurden weniger Verträge im Vergleich zum Vorjahr abgeschlossen, obwohl der Bedarf an Fachkräften weiterhin hoch ist.
Krise im Ausbildungsmarkt
Die Situation wird noch komplizierter durch die bundesweiten Tendenzen, wo der Rückgang der Ausbildungsplätze zum ersten Mal seit 2021 wieder spürbar wird. Im Jahr 2024 wurde ein Rückgang um 2.500 Ausbildungsplätzen gegenüber dem Vorjahr registriert, was die Ausbildungslandschaft weiter unter Druck setzt. Die Zahl der Ausbildungsplatzsuchenden allerdings stieg auf 557.100, während nur 556.100 Ausbildungsstellen angeboten werden, wie ausbildung.info aufzeigt.
Ein besorgniserregender Aspekt ist auch, dass aktuell nur 19,1% der Betriebe ausbilden und eine umschichtende Ausbildungsgarantie, die in diesem Jahr eingeführt wurde, keinen flächendeckenden Anspruch auf einen Ausbildungsplatz umfasst. Falls sich die Lage nicht ändert, könnten im kommenden Jahr etwa 31.000 junge Menschen ohne Ausbildungsplatz dastehen.
Die Herausforderungen am Ausbildungsmarkt sind also vielfältig, und es bleibt abzuwarten, wie sowohl Ausbildungsbetriebe als auch -suchende den sich verändernden Bedingungen begegnen werden. Es wird immer wichtiger, die eigenen Stärken aufzuzeigen und die Angebote attraktiv zu gestalten, um junge Menschen für die verfügbaren Plätze zu begeistern.