Hunkemöller schließt Filiale in Halle: Räumungsverkauf läuft!
Hunkemöller schließt Filialen in Deutschland wegen Umsatzrückgang. Neuer Flagship-Store in Oberhausen, Räumungsverkauf läuft.

Hunkemöller schließt Filiale in Halle: Räumungsverkauf läuft!
In der letzten Zeit sorgt die niederländische Lingeriemarke Hunkemöller für Aufsehen im Einzelhandel. Am 13. September 2025 schließt die Filiale in Halle (Sachsen-Anhalt) in der Leipziger Straße ihre Türen. Damit reiht sich diese Schließung in eine Reihe von Filialschließungen ein, die das Unternehmen in diesem Jahr verkündet hat. Währenddessen läuft in Halle ein Räumungsverkauf, der mit deutlichen Rabatten die Kunden anlocken soll, wie Merkur berichtet.
Im Juni 2025 musste Hunkemöller bereits drei Filialen in verschiedenen Städten schließen: in Donauwörth (Bayern), in Lingen (Niedersachsen) und in Altenburg (Thüringen). Auch die PR-Agentur des Unternehmens wollte keine Stellung zu weiteren Schließungen oder möglichen Neueröffnungen nehmen. Immerhin gibt es im Centro in Oberhausen seit Frühjahr 2025 einen frisch gestalteten Flagship-Store, der als neuer Anziehungspunkt fungieren soll.
Finanzielle Herausforderungen
Hunkemöller sieht sich jedoch massiven finanziellen Herausforderungen gegenüber, die durch die Inflation und das sinkende verfügbare Einkommen der Verbraucher verstärkt werden. Laut Retaildetail fiel der Umsatz des Unternehmens im letzten Jahr um 8 % auf 542,3 Millionen Euro, während der Brutto-Betriebsgewinn um ein Drittel auf lediglich 42,8 Millionen Euro sank. Die Nettverluste haben sich mehr als verdoppelt und belaufen sich nun auf 141,8 Millionen Euro, was zum Teil auf einen massiven Abschreibungsbetrag auf Goodwill zurückzuführen ist.
Brian Grevy, der neue CEO, muss nicht nur gegen die steigende Schuldenlast ankämpfen – diese ist achtmal so hoch wie das EBITA – sondern auch die Unternehmensstrukturen anpassen. So plante Hunkemöller, fast 50 zusätzliche Geschäfte über das Jahr hinweg zu schließen, was die Gesamtanzahl der Schließungen auf 45 und Neueröffnungen auf lediglich 11 im letzten Jahr erhöht. E-Commerce spielt nur eine marginale Rolle, mit einem Anteil von nur 25 % am Gesamtumsatz, was darauf hinweist, dass der stationäre Handel nach wie vor die Hauptquelle für Einnahmen darstellt.
Die Zukunft im Blick
Trotz der Schwierigkeiten bleibt Hunkemöller optimistisch. CEO Grevy betont, dass die stationären Läden für 70 % des Umsatzes verantwortlich sind, während 30 % online erwirtschaftet werden. Das Unternehmen plant, die Geschäfte und Angebote zu modernisieren und ein automatisiertes Verteilzentrum zu eröffnen. Bis März 2025 betrieb Hunkemöller 340 Filialen in Deutschland und insgesamt 750 weltweit. Um die Wendung zurück zu positiven Ergebnissen zu schaffen, sollen 150 der Filialen neu gestaltet werden.
Zusammenfassend bleibt abzuwarten, wie sich Hunkemöller in dieser turbulenten Zeit weiterentwickeln wird. Die Lage ist angespannt, doch mit frischen Ideen und strategischen Anpassungen könnte die Marke das Ruder herumreißen und für Kunden im stationären Handel wieder attraktiver werden.