Kampfhunde unter Beschuss: Aufklärung in Oberhausen gefordert!

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Oberhausen informiert über Listenhunde: Erziehung, rechtliche Vorgaben und Vorurteile im Fokus einer Veranstaltung am 1. September 2025.

Oberhausen informiert über Listenhunde: Erziehung, rechtliche Vorgaben und Vorurteile im Fokus einer Veranstaltung am 1. September 2025.
Oberhausen informiert über Listenhunde: Erziehung, rechtliche Vorgaben und Vorurteile im Fokus einer Veranstaltung am 1. September 2025.

Kampfhunde unter Beschuss: Aufklärung in Oberhausen gefordert!

In den letzten Jahren hat sich die Debatte um Listenhunde, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, intensiviert. Diese als „Kampfhunde“ bezeichneten Rassen wie Pitbulls und Rottweiler sehen sich nicht nur gesellschaftlichen Vorurteilen gegenüber, sondern auch strengen gesetzlichen Auflagen, die das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund erheblich beeinflussen. Das „Institut Forschung Listenhunde“ (IFL) hat kürzlich in Oberhausen eine Informationsveranstaltung abgehalten, um über die Herausforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu informieren.

Claus Reichinger, der Vize-Vorsitzende des Tierschutzvereins, brachte es auf den Punkt: „Die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern schaffen Unsicherheit.“ In den letzten Jahren wurden die Gesetze zu potenziell gefährlichen Hunderassen in Deutschland stark angepasst. In Nordrhein-Westfalen gilt eine Maulkorb- und Leinenpflicht für 14 Hunderassen, deren Halter sich oft unsicher fühlen. Ab dem sechs Lebensmonat müssen diese Hunde besondere Auflagen erfüllen, um weiterhin in der Öffentlichkeit agieren zu dürfen.

Rechtslage und Erziehungsansätze

Die Vorschriften variieren stark und sind teilweise umstritten. Während einige Bundesländer bereits Rasselisten überarbeitet oder abgeschafft haben, sind in anderen die Auflagen nach wie vor gewaltig. So betont auch die Rundum – dass die Verhaltensbewertung eines Hundes stärker von den Erziehungsbedingungen abhängt als von seiner Rasse. Es gibt keine genetischen Beweise für eine höhere Aggressivität bei Listenhunden, was in aktuellen Studien belegt wurde.

Die Hundefreunde machen deutlich: „Das Verhalten eines Hundes wird durch seine Erziehung bestimmt, nicht durch die Rasse.“ Corinna Höppner, Vorsitzende des IFL, fördert daher eine verantwortungsvolle Erziehung und mehr Aufklärung, um Ängste abzubauen und Vorurteile zu bekämpfen. Für Halter von Listenhunden ist zudem ein Hundeführerschein erforderlich, und ein Wesenstest, der die Aggressivität des Hundes bewertet, sollte Selbstverständlichkeit sein.

Steuerliche Rahmenbedingungen in Oberhausen

Ein weiterer Aspekt, der die Halter betrifft, ist die Hundesteuer. In Oberhausen wurde im Sommer 2024 eine neue Satzung verabschiedet, die eine Erhöhung der Hundesteuer für als potenziell aggressiv eingestufte Hunderassen auf 850 Euro pro Jahr vorsieht. Hundehalter, deren Vierbeiner den Wesenstest bestehen, können dagegen steuerlich mit anderen Hunden gleichgestellt werden und zahlen nur 168 Euro im Jahr. Auch für Hunde aus Tierheimen gibt es entsprechende Erleichterungen.

Eine Umfrage zeigte, dass in Berlin im Jahr 2024 nur 10 von insgesamt 446 durch Hundebisse verletzten Menschen von als gefährlich eingestuften Hunden attackiert wurden. Dies untermauert die These, dass das Risiko und die Vorurteile oft übertrieben werden. Lokale und nationale Statistiken zeigen, dass es an der Zeit ist, die Diskussion über Hundeerziehung und -verantwortung neu zu denken.

Ein Appell für mehr Verantwortung

Die Webseite Maulkorbhelden hebt hervor, dass sowohl die individuelle Haltung als auch die Erziehung entscheidend für das Wohl von Hunden sind. Ängste sollen durch positive Erziehungsmethoden und Sozialisation abgebaut werden. Das Ziel sollte sein, ein positives Bild zu schaffen und Vorurteile abzubauen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pinnwände der Hundebesitzer sich nicht nur in den Gesetzen widerspiegeln, sondern auch in der immer noch währenden gesellschaftlichen Diskussion rund um die sogenannten Listenhunde. Eine bundeseinheitliche Regelung könnte helfen, die Unsicherheiten zu beseitigen und ein effektives Miteinander zwischen Mensch und Hund zu fördern.