Wirtschaftscheck: NRW-Bürger skeptisch zur neuen Regierungspolitik

Am 12.07.2025 beleuchtet Paderborn aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen, Bürgerstimmung und politische Maßnahmen in NRW.

Am 12.07.2025 beleuchtet Paderborn aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen, Bürgerstimmung und politische Maßnahmen in NRW.
Am 12.07.2025 beleuchtet Paderborn aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen, Bürgerstimmung und politische Maßnahmen in NRW.

Wirtschaftscheck: NRW-Bürger skeptisch zur neuen Regierungspolitik

In Nordrhein-Westfalen glaubt eine Mehrheit von 37 Prozent der Bürger daran, dass die schwarz-rote Bundesregierung die Wirtschaft erfolgreich voranbringen kann. Matthias Siemer beschreibt die aktuelle Stimmung dabei als „mittelmäßig“ und vergibt eine Note von drei. Die neue Koalition hat sich viele Herausforderungen auf die Fahnen geschrieben, besonders im Energiebereich wird sie jedoch auf die Probe gestellt. Vor dem Ukrainekrieg lagen die Strompreise im Automobilsektor noch zwischen 30 und 38 Euro pro Megawattstunde, doch im vergangenen Jahr schossen die Kosten auf 83 Euro pro Megawattstunde in die Höhe, was zusammen mit höheren Netzentgelten und Abgaben die Situation für Unternehmen weiter erschwert.

Die wirtschaftliche Lage im Hochstift ist nach den Worten von Melanie Cramer nicht katastrophal, aber sie könnte deutlich besser sein. Viele Firmen haben mit geringer Nachfrage und enorm gestiegenen Kosten zu kämpfen. Ein lokales Unternehmen berichtete von der besorgniserregenden Lage, da es seit mehr als zwei Monaten keine Aufträge oder Angebotsanfragen erhalten hat.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Im Frühjahr 2025 befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer angespannten Situation. Dies erkennt auch das Bundeswirtschaftsministerium, das auf eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie hinweist, die unter einer schwachen Auftragslage leidet. Die Zollerhöhungen seitens der USA tragen zur wirtschaftlichen Unsicherheit auf globaler Ebene bei. Internationale Organisationen wie der IWF haben ihre Wachstumsprognosen für den Welthandel und die Weltwirtschaft nach unten angepasst, was die Lage nicht erleichtert. Erst 2026 wird eine Stabilisierung der Exporte erwartet, während der Konsum der Haushalte durch geopolitische Unsicherheiten und Beschäftigungsängste gehemmt wird.

Auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich ebenfalls Schwäche: es wird ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um rund 150.000 Personen für 2025 prognostiziert, mit einer Erholung erst im Jahr darauf. Dies ist besonders besorgniserregend, da die Erwerbstätigenzahl zurückgeht und auch die Konsumausgaben der privaten Haushalte nur verhalten wachsen – eine leichte Belebung wird erst für 2026 erwartet.

Künftige Entwicklungen

Die deutsche Wirtschaft ist gegenwärtig in einer Schwächephase, beeinflusst durch konjunkturelle und strukturelle Ursachen. Im vergangenen Jahr sank die Wirtschaftsleistung um immerhin 0,2 Prozent, während für dieses Jahr lediglich ein moderater Zuwachs von 0,3 Prozent erwartet wird. Die Bundesregierung verfolgt eine angebotsorientierte Wirtschafts- und Finanzpolitik, um den Wirtschaftsstandort zu stärken und den langfristigen Herausforderungen, wie den Dekarbonisierungszielen und dem demografischen Wandel, entgegenzuwirken.

Die Herausforderungen zeigen sich deutlich im Jahreswirtschaftsbericht 2025 mit dem Titel „Für eine neue wirtschaftliche Dynamik“. Darin werden zehn Handlungsfelder skizziert, die als Schlüssel zur Stärkung des Wachstums angesehen werden. Genannt werden hierbei unter anderem die Förderung von Investitionen und Innovationen sowie der Bürokratieabbau, allesamt Maßnahmen, die dringend notwendig sind, um der aktuellen Lage entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung ihre Vorhaben mit Nachdruck umsetzt und es gelingt, die turbulente wirtschaftliche Situation in den kommenden Jahren zu stabilisieren und zum Positiven zu wenden. Denn bei diesem Thema, da liegt was an!