Kiesgrube Widdendorf II: Anwohner wehren sich gegen Abbaupläne!

Anwohner im Rhein-Erft-Kreis protestieren gegen die Genehmigung einer neuen Kiesgrube in Bergheim-Ahe, die 2027 beginnen soll.

Anwohner im Rhein-Erft-Kreis protestieren gegen die Genehmigung einer neuen Kiesgrube in Bergheim-Ahe, die 2027 beginnen soll.
Anwohner im Rhein-Erft-Kreis protestieren gegen die Genehmigung einer neuen Kiesgrube in Bergheim-Ahe, die 2027 beginnen soll.

Kiesgrube Widdendorf II: Anwohner wehren sich gegen Abbaupläne!

In der Gemeinde Bergheim, genauer gesagt in Ahe, rumort es gewaltig: Rund 30 Anwohner haben sich heute am Wiebachhof versammelt, um sich über die geplante Kiesgrube Widdendorf II zu informieren. Ortsbürgermeister Winfried Kösters erläuterte den Interessierten, dass der Abbau von Sand und Kies für die Fläche von 17 Fußballplätzen voraussichtlich im Jahr 2027 beginnen soll. Mit einer maximalen Tiefe von bis zu 44 Metern könnte die Grube jedoch nicht nur das Landschaftsbild beeinflussen, sondern auch das Leben der Anwohner erheblich belasten.

Die Sorgen sind groß. Viele Einwohner befürchten Dreck, Lärm und den Wertverlust ihrer Immobilien. Bürgermeister Volker Mießeler von Bergheim ist ebenfalls gegen die Grube und macht deutlich, dass die Bevölkerung bereits durch den Braunkohleabbau stark belastet wurde. Der Stadtrat hat daher entschieden, den Flächennutzungsplan zu ändern: Neue Kiesgruben sind jetzt nur auf zwei reservierten Flächen im Stadtgebiet erlaubt, und nicht am Wiebachhof.

Bedenken und Genehmigungen

Dennoch hat der Rhein-Erft-Kreis der geplanten Kiesgrube vorerst eine Genehmigung (Vorbescheid) erteilt – und das trotz der Änderungen im Flächennutzungsplan. Diese Entscheidung beruht auf der aktuellen Rechtslage im Regierungsbezirk Köln, wobei alle Auflagen zum Schutz von Umwelt und Anwohnern erfüllt sein müssen. Der Antrag auf die Auskiesung liegt bereits seit einiger Zeit vor. Die zuständige Genehmigungsbehörde, der Rhein-Erft-Kreis, muss diesen gemäß den gesetzlichen Vorgaben ordnungsgemäß bearbeiten. Der Rhein-Erft-Kreis plant, die Unterlagen zur Einsicht auszustellen und die Öffentlichkeit über das Vorhaben zu informieren.

Die Veröffentlichung im Amtsblatt des Rhein-Erft-Kreises ist für den 08.04.2025 vorgesehen. Damit sollen die betroffenen Bürger die Möglichkeit erhalten, ihre Meinungen zu äußern und Einwände vorzutragen. Nach Abschluss der Beteiligung werden dann alle Stellungnahmen wiederum ausgewertet, bevor eine endgültige Entscheidung über den Antrag getroffen wird.

Der Widerstand formiert sich

Die geplante Kiesgrube hat bereits Widerstand in der Bevölkerung und der Stadt Bergheim ausgelöst. Anwohner und Umweltschützer zeigen sich besorgt über die Folgen, die ein solcher Abbau für die Region mit sich bringen könnte. Ein Tochterunternehmen von RWE plant zudem in Kerpen die Erweiterung einer bestehenden Kiesgrube, auch hier liegt ein entsprechender Antrag vor. Der Kerpener Ausschuss für Strukturwandel hat allerdings die Zustimmung zur Erweiterung verweigert.

Der Hauptgeschäftsführer des VERO-Verbandes hebt die Bedeutung der Kies- und Sandvorkommen für den Wohnungsbau, die Infrastruktur und die Schaffung von Arbeitsplätzen hervor. Die Bau- und Rohstoffindustrie warnt vor Versorgungsengpässen, da der Rhein-Erft-Kreis alles andere als arm an Rohstoffen ist. Im Kölner Regionalrat plant man, die Bedingungen für den Abbau nicht-energetischer Rohstoffe zu überarbeiten, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.

Die Anwohner müssen jetzt also die Entwicklungen genau beobachten. Ein gutes Händchen wird erforderlich sein, damit ihre Sorgen gehört werden und die Wünsche der Bevölkerung in den Entscheidungsprozess einfließen können.