Warnstreiks in NRW: Brauereien drohen durch Tarifverhandlungen zu kippen!

Hunderte Brauereimitarbeiter in NRW streiken am 26.06.2025 in Korschenbroich wegen stockenden Tarifverhandlungen.

Hunderte Brauereimitarbeiter in NRW streiken am 26.06.2025 in Korschenbroich wegen stockenden Tarifverhandlungen.
Hunderte Brauereimitarbeiter in NRW streiken am 26.06.2025 in Korschenbroich wegen stockenden Tarifverhandlungen.

Warnstreiks in NRW: Brauereien drohen durch Tarifverhandlungen zu kippen!

In der Brauwirtschaft Nordrhein-Westfalens braut sich derzeit eine gewaltige Protestwelle zusammen. Am Donnerstag, dem 26. Juni 2025, rufen Hunderte Beschäftigte der Brauereien zu einem Warnstreik auf, um auf die stockenden Tarifverhandlungen aufmerksam zu machen. Laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) geht es um die angestrebten Lohnverhandlungen, die sich als zäh herausstellen. Insbesondere in Korschenbroich, dem Sitz des Verhandlungsführers der Arbeitgeberseite, werden zahlreiche Beschäftigte zu einer Protestkundgebung erwartet, um gemeinsam einen markanten Schritt zu setzen, berichtet WDR.

Die NGG hat die weichen Forderungen für die diesjährige Lohnerhöhung, ursprünglich 6,6 Prozent, bereits reduziert auf 3,4 Prozent für dieses Jahr und 3,2 Prozent für das kommende Jahr. Die Arbeitgeber hingegen haben zuletzt ein 1 Prozent weniger Lohnsteigerung pro Jahr angeboten. NGG-Landeschef Mohamed Boudih warnt vor erheblichen Ausfällen in der Bierproduktion, während seine Stellvertreterin Isabell Mura versichert, dass akute Engpässe in den Getränkemärkten noch nicht zu erwarten sind. Diebetroffenen Brennpunkte in der Region sind unter anderem die Diebels-Brauerei in Issum, Dortmunds DAB, die Privatbrauerei Stauder in Essen, sowie Gaffel und Reissdorf aus Köln.

Tarifverhandlungen im Blick

Die jüngsten Tarifverhandlungen brachten bereits einen Teilabschluss hervor, der eine Lohnerhöhung von 430 Euro pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3.000 Euro vorsieht. Diese Vereinbarung gilt für über ein Dutzend Brauereien mit rund 2.000 Beschäftigten. Dabei wird die Erhöhung in drei Stufen ausgezahlt: Ab April 2023 gibt es monatlich 180 Euro mehr, gefolgt von 150 Euro im Januar 2024 und 100 Euro im Dezember 2024. Auszubildende profitieren ebenfalls von dieser Regelung.

Der aktuelle Schnitt des monatlichen Bruttolohns liegt bei 3.795,50 Euro, was bedeutet, dass Beschäftigte in der unteren Lohngruppe mit bis zu 14 Prozent an einem ordentlichen Plus partizipieren können. Besonders erfreulich ist, dass die NGG-Tarifkommission mit einer tatsächlichen Tabellenerhöhung von 330 Euro in den ersten 12 Monaten ein gutes Geschäft gemacht hat, trotz anfänglichen harten Verhandlungspositionen der Arbeitgeber.

Streiks und ihre Auswirkungen

Insgesamt gab es bereits landesweite Streiks, die sich deutlich auf die Produktion auswirkten. Über 100 Stunden Stillstand in der Brauwirtschaft zeigen, dass die Beschäftigten bereit sind, für ihre Rechte und Forderungen zu kämpfen. Die NGG hofft, dass die aktuellen Warnstreiks den nötigen Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, um eine Einigung in der vierten Verhandlungsrunde zu erzielen, die in der kommenden Woche ansteht.

Die Gespräche scheinen sich in einem Spannungsfeld von steigenden Lebenshaltungskosten und den energiewirtschaftlichen Unsicherheiten abzuspielen. Deutsche Brauer warnen vor Existenzängsten in ihrer Branche. Es bleibt abzuwarten, ob die Arbeitgeber in den nächsten Verhandlungen Bewegung zeigen und den Forderungen der Beschäftigten nachgeben. Andernfalls kündigt NGG weitere Streikaktionen an.

Für weitere Einblicke in die Tarifverhandlungen und die aktuellen Geschehnisse in der Brauwirtschaft können Sie die entsprechenden Berichte von WDR, NGG und ND Aktuell verfolgen.

WDR berichtet, dass …

NGG erläutert die Lohnforderungen sowie die Hintergründe…

ND Aktuell beleuchtet die Tarifverhandlungen näher…