Schlaganfall: Selbsthilfegruppe bietet Unterstützung in Soest!

Schlaganfall: Selbsthilfegruppe bietet Unterstützung in Soest!
Beim Thema Schlaganfall gibt es noch immer viele Tabus, über die man offen sprechen sollte. Die Selbsthilfegruppe Schlaganfall in Soest setzt sich genau dafür ein. Jeden Mittwoch trifft sich die Gruppe um 10.30 Uhr im Petrushaus, wo ein Platz zum Zuhören und Dazugehören geschaffen wird. Dieses wöchentliche Treffen bietet den Teilnehmern wie Friedhelm Suckstorf, Thomas Schmidt, Ralf Hattwig, Eugenia Köster und Lothar Paschek die Möglichkeit, über ihre Erfahrungen zu sprechen. Christoph Bettermann, der die Gruppe mit organisiert, konnte diesmal nicht dabei sein.
Die emotionalen und physischen Herausforderungen nach einem Schlaganfall sind enorm. Während die Teilnehmer von ihren Alltagsschwierigkeiten und den irritierten Blicken in der Öffentlichkeit berichten, zeigt sich, wie stark Scham die Teilnahme beeinflusst. Obwohl die Gruppe nur sechs regelmäßige Teilnehmer hat, ist der Austausch von Verständnis und Erfahrungen für viele ein Lichtblick. „Es ist wichtig, dass niemand alleine bleibt mit seinen Herausforderungen“, heißt es. Die Gruppe engagiert sich auch durch Vorträge im Krankenhaus, gemeinsame Essen und Ausflüge, wobei stets Wert auf Barrierefreiheit gelegt wird. Ein Fahrdienst sorgt dafür, dass auch weniger mobile Teilnehmer gut zur Gruppe gelangen können.
Tag der Selbsthilfe
Ein besonderes Ereignis steht bevor: Der Tag der Selbsthilfe findet am 28. Juni im Blauen Saal des Soester Rathauses statt. Von 9 bis 15 Uhr stellen verschiedene Selbsthilfegruppen ihre Angebote vor, um interessierten Menschen zu zeigen, wie wichtig gegenseitige Unterstützung ist. Für Interessierte steht Christoph Bettermann (0173/2928465) und Friedhelm Suckstorf (02921/76571, 0157/31836258) als Ansprechpartner zur Verfügung.
Die Zahlen hinter dem Schlaganfall
Doch wie gravierend ist das Problem von Schlaganfällen? Jährlich erleiden bis zu 250.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall, und rund 850.000 Betroffene leben mit den Folgen. Schlaganfall ist heutzutage eine häufigere Ursache für Invalidität, was oft zu einer tiefen Fassungslosigkeit und Umorientierung bei den Betroffenen und ihren Angehörigen führt. Die Schwere der Krankheit kann soziale Beziehungen erheblich belasten; häufige Reaktionen sind Hilflosigkeit und Ratlosigkeit.
Laut einer globalen Studie, die das Harvard TH Chan School of Public Health sowie die Bill & Melinda Gates Foundation finanziert, war Schlaganfall 2021 die dritthäufigste Todesursache weltweit mit 7,3 Millionen Todesfällen. In Deutschland zeigen die Zahlen einen altersstandardisierten Rückgang der Inzidenz um 18,8 % seit 1990. Dennoch ist die Prävalenz – also die Anzahl der Betroffenen – in absoluten Zahlen gestiegen. Vor allem durch Faktoren wie hohen Blutdruck, Luftverschmutzung und Übergewicht sind viele Schlaganfälle vermeidbar.
Es ist klar, dass es neben der medizinischen Hilfe auch die soziale Unterstützung gibt, die viele Betroffene dringend benötigen. Selbsthilfegruppen spielen dabei eine essenzielle Rolle. Sie bieten nicht nur einen Raum für den Austausch, sondern stärken auch das Gefühl der Gemeinschaft und der gegenseitigen Unterstützung.
Für weitere Informationen über die Selbsthilfegruppe in Soest können Sie die Seite des Soester Anzeigers besuchen oder mehr über weitere Gruppen auf shg-schlaganfall-bayreuth.de erfahren. Deutlich wird, dass der Austausch über Schlaganfall keineswegs ein Tabuthema sein sollte.