Prozess um Solinger Terroranschlag: Zeugen berichten über Schrecken

Prozess um Solinger Terroranschlag: Zeugen berichten über Schrecken
Der Prozess um den mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag in Solingen geht in die nächste Runde. Am Dienstag, dem 12. August 2025, sind weitere Zeugen zur Befragung geladen, darunter ein Mann, der als Nebenkläger auftritt. Zeit Online berichtet, dass der Anschlag am 23. August 2024 stattfand und tragischerweise drei Menschen das Leben kostete, während zahlreiche weitere verletzt wurden.
Der Angeklagte, Issa al H. (27), wird von der Bundesanwaltschaft dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord zur Last gelegt. Er soll zudem Mitglied der terroristischen Organisation Islamischer Staat (IS) sein, die den Anschlag für sich reklamiert hat. Al H. gestand zu Prozessbeginn, die Tat begangen zu haben, bestritt jedoch die Vorwürfe bezüglich seiner IS-Mitgliedschaft, wie auch ZDF Heute feststellt.
Ein grausamer Vorfall
Die Hintergründe des Anschlages sind erschreckend: Al H. soll während eines Stadtfestes gezielt „Ungläubige“ angegriffen haben, was durch eine radikal-islamistische Ideologie motiviert war. Bei der Tat kamen nicht nur die drei Todesopfer um, sondern mehrere Überlebende leiden bis heute unter den psychischen und physischen Folgen dieser brutalen Attacke. Bereits im Juni hatten einige von ihnen im Gericht ausgesagt, und es ist zu erwarten, dass der Prozess viele Leben weiterhin stark beeinflussen wird.
Die Anklage wirft Al H. außerdem gefährliche Körperverletzung und schwere Körperverletzung vor. Unter anderem wird das Mordmerkmal der Heimtücke in die Anklage aufgenommen. Um die Rolle des IS in dieser schrecklichen Tat zu klären, sucht der parlamentarische Untersuchungsausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag nach möglichen Versäumnissen der Landesregierung und der gefundenen Beweismittel, einschließlich eines zweiten Handys, das bei Al H. sichergestellt wurde.
Gesellschaftlicher Kontext und politische Reaktionen
Die Sicherheitslage in Deutschland ist angespannt. Laut Verfassungsschutz sind noch immer mehr als 28.000 Personen als islamistische Gefahr in Deutschland kategorisiert, davon ein hoher Anteil durch die salafistische Strömung inspiriert. Der IS und andere jihadistische Gruppen sind aktiv und motivieren zur Gewalt. Die Aufarbeitung dieser Mängel in der Sicherheitsarchitektur wird dringend gefordert.
Diese Diskussion könnte auch Druck auf die Flüchtlingsministerin Josefine Paul (Die Grünen) ausüben. Sie war zur Zeit des Anschlags an einer Gedenkfeier nicht erreichbar, was in der politischen Debatte für uneinheitliche Meinungen sorgt. Die Landtagsabgeordneten und die Öffentlichkeit warten gespannt auf Ergebnisse der laufenden Untersuchung, die bis Ende Oktober 2025 andauern wird.
Ein Jahr nach der grausamen Tat ist bereits ein Gedenken an die Opfer am 23. August geplant. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wird bei der Veranstaltung teilnehmen, die in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Kirchenkreis auf dem Fronhof stattfinden soll, dem Ort des Anschlages. Solingen steht vor der Herausforderung, mit diesem schrecklichen Erlebnis umzugehen und den Opfern die Ehre zu erweisen, die sie verdienen.